Februar 2020
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Fahrbare Membranhülle für «The Shed»

Bewegliche Konstruktionen

Die Gebäudehülle von Manhattans neuem Kunst- und Kulturzentrum «The Shed» besteht aus 148 mit Luft gefüllten ETFE-Folienkissen und einem innenliegenden Stahltragwerk. Über Rollen lässt sich die raumerweiternde Hüllenkonstruktion komplett verfahren.


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Direkt an der New Yorker High Line in Manhattans neuem Geschäftsviertel Hudson Yards haben Diller Scofidio + Renfro in Zusammenarbeit mit Rockwell Group eine avantgardistische Architektur für Kunst und Popkultur erbaut: «The Shed», das kompakte, achtstöckige stählerne Bauwerk mit der silbrig-glänzenden Folienkissenhaut umfasst im Hauptgebäude zwei stützenfreie Galerieebenen von 2300 m2 Fläche, ein in mehrere Bereiche unterteilbares Theater mit bis zu 500 Sitzplätzen sowie Proben- und Veranstaltungsräume im obersten Geschoss.

Multifunktionales, fahrbares Gebäude
Die Idee der Architekten war es, «The Shed» als multifunktionales und transformierbares Gebäude zu gestalten. So lässt sich sein bespielbares Volumen durch eine bewegliche Stahldachkonstruktion nahezu verdoppeln und ermöglicht grossformatige Installationen, Aufführungen und Performances aller Art.
Das Tragwerk der Hülle steht beidseitig auf je einer Doppel- und zwei Einzelachsen, deren mannshohe Doppelräder wiederum auf Schienen gelagert sind. Binnen fünf Minuten wird die Struktur mitsamt den 148 Membrankissen über den östlichen und rund 1700 m2 grossen Zentrumsvorplatz gefahren. Der auf diese Weise geschaffene Hallenraum ist für bis zu 2700 Personen ausgelegt und trägt den Namen McCourt. Über senkrecht und horizontal verschiebbare Tore lässt er sich zum Hauptba und zum Aussenraum öffnen. Ist die Struktur über dem Haus «geparkt», wird der Platz öffentlich oder aber für Veranstaltungen mit der Membranhaut als mediale Projektionsfläche genutzt.

Hohen Windlasten ausgesetzt
Die gestalterische Vorgabe der rollbaren Gebäudehülle legte eine Fassadenlösung nahe, die zum einen ein geringes Eigengewicht, zum anderen gegenüber den aus der Bewegung resultierenden Erschütterungen hohe Toleranzen aufweist. Die Architekten entschieden sich daher für eine Membranhaut auf Basis des Texlon-ETFE-Systems von Vector Foiltec. 146 dreilagige und zwei vierlagige Folienkissen umhüllen eine Gesamtfläche von 4110 m2. Die beiden vierlagigen Folienkissen befinden sich auf der Nordseite am äussersten Rand zum Hauptgebäude. Aufgrund der an dieser Stelle zu erwartenden extremen Windlasten sind sie mit einem patentierten Lastteilungsventil (load sharing valve) ausgestattet. Dieses bedingte auch den Einsatz der zusätzlichen Folienlage, die – genau wie die darunterliegende Folie – 300 µm dick ist. Hohen Windlasten ausgesetzt sind zudem die angrenzenden dreilagigen Kissen sowie die oberen Randbereiche der Konstruktion. Hier sind die Oberfolien ebenfalls 300 µm stark.