Juli 2017
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Energiesparen mit Sonnenschutzglas

SONNENSCHUTZGLAS

Neben Funktion und Ästhetik steht bei der modernen Gebäudehülle zunehmend der wirtschaftliche Gebäudebetrieb im Vordergrund. Hochwertige Funktionsgläser für den transparenten Sonnenschutz unterstützen diesen Trend. Mit einem effektiven Sonnenschutzglas können die Innenraumtemperaturen und somit die Kosten für die Klimatisierung wesentlich gesenkt werden.


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Die Hauptaufgabe von Sonnenschutzglas ist, im Sommer möglichst wenig Energie in die Räumlichkeiten zu lassen, aber dabei gleichzeitig den Lichteinfall nicht zu behindern. Zusätzlich müssen sie im Winter die Wärme möglichst in den Räumlichkeiten behalten. Sonnenschutzglas mit metallischer Sonnenschutzbeschichtung sieht aus wie normales Fensterglas. Der feine Unterschied dazu liegt in einer sehr dünnen, fast unsichtbaren Low-E-Beschichtung aus Edelmetallen, die auf einen geringen Wärmedurchlass hin optimiert ist und mit der die Sonnenstrahlen gefiltert werden. Dabei wird möglichst viel des sichtbaren Lichts hindurchgelassen, während bis zu 80 Prozent der infraroten Strahlung, die wir als Wärme spüren, reflektiert werden.
Diese Verglasung lässt nur wenig Energie in das Gebäudeinnere, lässt aber gleichzeitig mehr Licht herein als beispielsweise gefärbtes Glas. Der Sonnenschutz im Sommer ist ausgeprägter, der Blick bleibt frei und im Winter gelangt trotzdem mehr Energie in die Räume.
Im Unterschied zu Wärmedämmverglasungen, bei denen die Beschichtung auf Position 3 angeordnet wird, geschieht dies bei Sonnenschutzgläsern normalerweise auf Position 2, das heisst auf der Innenseite der äusseren Scheibe des Isolierglases.
Sonnen- und Wärmeschutz in Kombination
Bei hochwertigen Verglasungen wird häufig eine Kombination aus Sonnenschutzbeschichtung auf Pos. 2 und Wärmedämmbeschichtung auf Pos. 3 gewählt. Neben farblich nahezu neutralen Beschichtungen können auch die früher üblichen spiegelnden Beschichtungen gewählt werden. Die Verwendung der thermisch verbesserten Abstandhalter hat den zusätzlichen Vorteil, dass sich die Kondensatbildung im Randbereich des Isolierglases verringert.
Nachträglicher Glasaustausch
Bei nachträglichem Austausch einzelner Scheiben muss beachtet werden, dass die Farbgleichheit und exakt gleiche Durchsichtigkeit gerade bei Sonnenschutzgläsern aus verschiedenen Produktionschargen von den Herstellern nur bedingt gewährleistet ist. Insbesondere bei grossflächigen Verglasungen und Silberbeschichtungen sind Abweichungen sichtbar. Ebenso treten gerade bei beschichteten Isolierverglasungen gut sichtbare Verzerrungen auf (konvex oder konkav), die auf klimatische Einwirkungen zurückzuführen sind. Für Wohn- und Geschäftsräume, welche der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, empfiehlt es sich, ein effektives Sonnenschutzglas zu verwenden, das mit einer Verschattung sowie einer geregelten Belüftung kombiniert ist. Sonnenschutzverglasungen sorgen für deutlich geringere Innenraumtemperaturen: Statt an zehn Tagen mehr als 27 °C im Gebäudeinneren, wie dies bei konventionellen Isoliergläsern der Fall ist, sind es bei diesen nur vier Tage. Zusätzlich sind jedoch unbedingt Sonnenschutzsysteme zu installieren.
Automatisierte Sonnenschutzgläser
Neuere, «intelligente» Gläser besitzen die Eigenschaft, automatisch oder nutzergesteuert ihre Lichtdurchlässigkeit elektrochrom oder thermochrom zu verändern. Diese adaptiven Sonnenschutzmöglichkeiten sind in Form von Gläsern mit integrierten Systemen oder in Form von schaltbaren Verglasungen erhältlich.
Man kann auch Gläser einsetzen, deren Sonnenschutzwirkung veränderbar ist. Da gibt es zum Beispiel in den Scheibenzwischenraum integrierte Jalousien oder Plissees. Diese lassen sich manuell oder motorisch der individuellen Wettersituation anpassen, bieten wohltuenden Schatten im Innenraum und sorgen für einen optimalen Sichtschutz von aussen.
Elektrochrome Sonnenschutzverglasungen
Etwas anders funktionieren schaltbare, «elektrochrome» Verglasungen. Bei ihnen verdunkelt sich das Glas je nach Wettersituation per Knopfdruck in mehreren Stufen von kristallklar bis sattblau, wobei die Durchsicht stets erhalten bleibt.
Bei der Auswahl der Sonnenschutzverglasung ist genaues Abwägen zwischen dem Sonnenschutz und der Heizung erforderlich. Ein möglichst geringer g-Wert ist im Sommer sehr gut, da sehr wenig Solarenergie durch das Fensterglas durchgelassen wird, kann aber während der Heizperiode zu einem Mehrverbrauch bei der Heizung sorgen, da weniger Energie durch die Fenster in das Gebäude gelangt.
Auf der anderen Seite kann das Sonnenschutzglas Energiekosten aber auch senken, indem es z. B. dafür sorgt, dass eine Wohnraumlüftung oder Klimaanlage an den heissen Tagen weniger Arbeit verrichten muss.