Dezember 2022
Dezember 2022
Lars Rotach konzentriert bei der Arbeit.
Lars Rotach konzentriert bei der Arbeit.

 

WorldSkills

«Eine super Erfahrung, die ich nicht missen möchte»

Im Oktober galt es für den Metallbauer Lars Rotach ernst: Nach diversen Verschiebungen und einem intensiven Training reiste er in die USA und trat an den Weltmeisterschaften gegen seine sieben Konkurrenten an. Für einen Podestplatz reichte es am Ende zwar nicht, aber das Erlebnis und die Erfahrung waren für Lars Rotach trotzdem einmalig.

Text: Natalie Meleri / Bilder: WorldSkills

Am Morgen des 13. Oktober flogen Lars Rotach und sein Experte Rémy Mornod in die USA, um an den WorldSkills teilzunehmen. Diese fanden dezentral statt und somit traten am Austragungsort in Cleveland lediglich die Metallbauer sowie die Schweisser an. Die Wettkämpfe wurden auf dem Firmengelände von Lincoln Electric ausgetragen, einem amerikanischen Hersteller von Schweissausrüstung. Bevor die Kandidaten ihr Können unter Beweis stellten, durften sie sich mit den Maschinen vertraut machen und diese ausgiebig testen. Dass Lars Rotach an fremden Maschinen arbeiten musste, war für ihn kein Problem: «Ich musste mich nicht gross umgewöhnen, auch wenn einige Maschinen etwas kleiner waren, als ich mir das gewohnt bin.»
Einblick in ein so grosses Unternehmen zu erhalten, war für den Toggenburger eine interessante Erfahrung. Für ihn war es der perfekte Wettkampfort: «Wir hatten mit kompetenten Leuten zu tun und durften an neuen Maschinen arbeiten, das war sehr cool.» Kontakt geknüpft hat er vor allem mit dem österreichischen Teilnehmer. «Ich schätzte den Austausch sehr. So schnell komme ich wohl nicht mehr mit Fachkräften aus anderen Ländern zusammen», erzählt Lars Rotach.
Nach der Einführungsphase und einer kleinen Eröffnungsfeier galt es am 17. Oktober ernst. Ganz nach dem Motto «an die Werkzeuge, fertig, los!» starteten die acht jungen Metallbauer mit der Arbeit. Sie stellten während des Wettkampfs ein Katapult her, dabei gab es insgesamt sechs Teilaufgaben zu lösen, die alle einzeln bewertet wurden. Die Zeit war, wie bei solchen Wettkämpfen üblich, knapp und es gab kaum eine Verschnaufpause. «Die beiden ersten Tage liefen super», berichtet Lars Rotach. «Ich kam gut voran und konnte teilweise sogar noch etwas für den nächsten Tag vorbereiten.» Am dritten Tag sei ihm dann ein dummer Fehler unterlaufen, der sich im Gesamtergebnis niedergeschlagen habe. Auf die Frage, ob er enttäuscht sei, ohne Medaille nach Hause gekehrt zu sein, antwortet der aufgestellte St. Galler: «Klar war es nicht das, was ich mir erhofft hatte. Aber ändern kann ich es jetzt nicht mehr.»

Erfahrung fürs Leben

Trübsal blasen ist nicht die Art von Lars Rotach. «Nachdem das Resultat feststand und der offizielle Teil vorbei war, sassen wir im Team noch lange zusammen und haben die Tage Revue passieren lassen.» Ohne Medaille im Gepäck, dafür aber mit interessanten Eindrücken, wie in anderen Ländern mit Metall umgegangen und gearbeitet wird, kehrte der Metallbauer nach dem Wettkampf und einer zusätzlichen Woche Ferien in den USA nach Hause zurück. Am Flughafen wurde er von seiner Familie sowie einigen Arbeitskollegen der Büsser Metallbau AG empfangen und bei einem gemeinsamen Nachtessen nochmals gebührend gefeiert. Auch Metaltec Suisse beglückwünschte Lars Rotach zu seiner Leistung.

 

Alle Teilnehmenden der WorldSkills Competition in Cleveland nach der Schlusszeremonie.
Alle Teilnehmenden der WorldSkills Competition in Cleveland nach der Schlusszeremonie.

 

Da die WorldSkills in diesem Jahr dezentral durchgeführt wurden, würdigte die SwissSkills-Organisation alle WorldSkills-Teilnehmenden aus der Schweiz am 28. November in Zürich an einer offiziellen Feier nochmals gemeinsam. 
Was macht Lars nach seiner Teilnahme an der Weltmeisterschaft? Zwei Tage nach seiner Rückkehr stand er bereits wieder in der Werkstatt in Mosnang SG. «Es ist schön, wieder normal arbeiten zu können und mich voll und ganz auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren», sagt Lars Rotach. Er möchte auch in Zukunft bei der Büsser AG weiterarbeiten, wo er bereits seine Lehre absolvierte. «Und vielleicht beginne ich noch mit dem Lastwagenfahren», berichtet er. Auch auf das Schwingen möchte er sich in der nächsten Saison wieder verstärkt konzentrieren. Das Training sei in diesem Jahr etwas zu kurz gekommen, weil er viel Zeit in die Vorbereitungen für die WorldSkills investiert habe. «Das war so gewollt, nun freue ich mich aber umso mehr, dieses Hobby wieder besser pflegen zu können.»
Für Lars sind die WorldSkills zweifelsohne eine Erfahrung fürs Leben, die er nicht missen möchte. Seinen Nachfolgern rät er, sich sehr gut vorzubereiten und Freude an der Teilnahme zu haben. Auch ein gutes Verhältnis zum Experten zu haben, ist für ihn essenziell: «Der Experte ist ein sehr wichtiger Teil des Ganzen und ich bin froh, mit Rémy tolle Unterstützung von Anfang bis Ende gehabt zu haben. Wir bleiben bestimmt in Kontakt!»

www.metaltecsuisse.ch