Oktober 2016
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Ein Fall für den Metallbauer

EINBRUCHSCHUTZ

Gemäss Statistik haben Einbruchsdelikte in der Schweiz kontinuierlich leicht abgenommen. Mit Sicherheit ist dieses Ergebnis auf verbesserte Prävention im informellen und auch im Ausstattungsbereich zurückzuführen. Dennoch gilt es, auch mit technischen Massnahmen, möglichst viele Einbrüche zu verhindern und so die Zahlen weiter zu senken.


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Gemäss der Schweizerischen Kriminalprävention sind die Einbruchdiebstähle schweizweit etwas zurückgegangen. Waren es im Jahr 2013 noch 56 930 Einbrüche, so reduzierten sich diese 2014 auf 52 338. In Jahr 2015 wurden noch 42 416 Einbrüche registriert. Worauf genau dieser marginale Rückgang zurückzuführen ist, lässt sich nur schwer beurteilen. Jedoch spielen dabei technische Sicherungen an Fenstern und Türen zweifelsohne eine wichtige Rolle. Erfahrungsgemäss dauert ein klassischer Einbruchversuch in der Regel zwischen zwei und maximal vier Minuten. Kann das entsprechende Fenster oder die Türe in diesem Zeitraum nicht aufgehebelt werden, geben die Täter meistens auf. Diese Tatsache allein belegt, dass es sich immer lohnt, Fenster und Türen mit entsprechenden sicherheitstechnischen Elementen auszurüsten. Ein wichtiger Ansprechpartner für Bauherrschaften, Architekten und Planer ist hierfür der Metallbauer.
Kundenorientierte Beratung
Immer wieder kann bei der Planung von Neubauten festgestellt werden, dass sich die Planer bei der Aussenhülle schwerpunktmässig mit dem Wärmeschutz beschäftigen und dem Einbruchschutz zu wenig Beachtung schenken. Stellt der Metallbauer bei der Planung von neuen Fenstern oder Türen fest, dass der Einbruchschutz offensichtlich zu kurz kommt, liegt es an ihm und seinem Unternehmergeist, entsprechend zu intervenieren und die Bauherrschaft kundenorientiert zu beraten.
Orientierung nach Widerstandsklassen
Wird beabsichtigt, neue Fenster oder Türen mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen einzubauen, so ist es empfehlenswert, sich an den Widerstandsklassen nach SN EN 1627 zu orientieren.
Wichtig dabei ist, dass die Kategorie der Widerstandsklasse sorgfältig und sinnvoll festgelegt wird. Denn je höher die Widerstandsklasse, desto schwieriger wird es, diese zu erfüllen.Verschiedene Systemhersteller bieten komplette Beschläge- und Sicherungssätze zu den entsprechenden Widerstandsklassen RC1 bis RC6. Die Tabelle im Beitrag erläutert die verschiedenen Widerstandsklassen im Bezug zum Täterverhalten.
Nachrüstung immer möglich
Auch bestehende schlecht gesicherte Aussenabschlüsse lassen sich sicherheitstechnisch verbessern. Eine gezielte Nachrüstung kann hier viel bewirken. Profiltüren lassen sich in vielen Fällen mit mässigem Aufwand nachrüsten. Hierzu gehört der Ersatz eines Einriegelschlosses durch ein Mehrriegelschloss. Als Variante kann auch ein neues Einriegelschloss mit grösserem Riegelvorschub eingesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Rahmenprofile entsprechend stabil befestigt sind und sich Flügel und Rahmen nicht auseinanderwuchten lassen. Der Bandbereich lässt sich auf einfache Weise durch zusätzliche Falzriegelbolzen schützen.Die eleganteste Lösung, ein Fenster oder eine Fenstertür sicherheitstechnisch nachzurüsten, ist der Einbau verdeckter Sicherheitsbeschläge. Sie genügen ästhetischen Ansprüchen, bieten hohen nachrüstbaren Schutz und besten Bedienkomfort. Zudem schaffen sie durch den höheren Andruck eine grössere Dichtheit, Behaglichkeit und Energieeffizienz. Beim Umbau werden die herkömmlichen Rollzapfenbeschläge mit fünf bis sechs Verriegelungen gegen zertifizierte Sicherheitsbeschläge ausgetauscht. Diese verbinden mit sieben bis acht Pilzkopfzapfen aus Stahl und den passenden Schliessstücken das Fenster rundumlaufend sicher mit dem Rahmen. Mit verdeckten Beschlägen nachgerüstete Fenster müssen mit einem abschliessbaren, einbruchhemmenden Fenstergriff mit Anbohrschutz ausgerüstet werden. Abschliessbare Fenstergriffe ohne Pilzkopfsicherungen bieten keinen Schutz gegen Aushebeln.
Elektronische Kommunikationstechnik
Smartphones und Tablet-PCs lassen sich zum Schutz der Häuser und Wohnungen gegen Einbrecher nutzen. Sie bieten neue Bedienmöglichkeiten von Alarm- und Gefahrenmeldeanlagen und erhöhen so Sicherheit und Komfort im privaten Wohnungsbereich wie auch im Geschäftsbereich. Jedoch soll an dieser Stelle erwähnt sein, dass bei mangelhafter mechanischer Sicherheit diese elektronischen Elemente nur bedingt Schutz gewähren. Ein dreister Einbrecher ist in der Lage, eine schwache Türe innert Sekunden aufzubrechen, das Haus zu durchsuchen und, lange bevor die Polizei eintrifft, wieder zu verschwinden. Insbesondere darum, weil die Erfahrung zeigt, dass sich Nachbarn und Anwohner nur bedingt um heulende Sirenen kümmern.