Januar 2016
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Ein Blick in die Zukunft von Fenstern und Fassaden

SWISSPACER SYMPOSIUM FENESTRA-VISION

Der Fenster- und Fassadenbau in ganz Europa steht vor grossen Herausforderungen. Dynamische Marktentwicklungen sowie
die Anforderungen an das Bauen der Zukunft sind die Treiber, die neue Lösungen notwendig machen. Zu diesen Erkenntnissen
kamen führende Experten beim 2. Swisspacer Symposium «Fenestra-Vision» im September in Potsdam. Dabei wurde
deutlich: Die Zukunft hat bereits begonnen.


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Die Teilnehmerliste des Expertenforums liest sich wie das Who is who der europäischen Fenster- und Fassadenbranche: Hier trafen sich etablierte Fensterbauer, Systemgeber und Planer sowie namhafte Experten aus der Wissenschaft. Moderator Prof. Ulrich Sieberath, Institutsleiter des ift Rosenheim, sorgte mit Fachkompetenz und Begeisterung dafür, dass sich spannende Expertenrunden entwickelten, die sichtbar machten, wohin die Reise im Fenster- und Fassadenmarkt geht. Ressourcenaufwand und dessen Auswirkungen reduzieren Keynotespeaker Prof. Dr. Winfried Heusler, Senior Vice President Schüco, betonte in seinem Vortrag, dass Effizienz nicht der ausschliessliche Treiber sein darf. Er rückte die Entwicklung der Weltbevölkerung und die damit einhergehenden Herausforderungen in den Mittelpunkt. Ausgehend von einer Zunahme von 2,5 Mrd. Menschen bis 2050 brauche es 1700 neue Städte in der Grössenordnung von München, um Wohnraum für alle Menschen zu schaffen. Vor diesem Hintergrund müssten die Industrieländer neue Systeme entwickeln, die global den Ressourcenaufwand und die Auswirkungen unseres heutigen Handelns verringern. Normen, Qualitätsstandards und BIM-Modellierung Dr. Thomas Winterstetter, Geschäftsführer bei Werner Sobek Stuttgart, stellte aktuelle Projekte seines Büros wie das National Museum in Qatar vor, die über das bisher Machbare bei Gebäudehüllen weit hinausgehen. Solche Grossbaustellen weisen nicht zuletzt auf eine Herausforderung in der Fassadenbranche hin: Die Globalisierung sorge dafür, dass diese multinationalen Projekte standardisierte Schnittstellen, gleiche Normen, einheitliche Qualitätsstandards und eine BIM-Modellierung benötigen. Andreas Bittis von Saint-Gobain Glass zeigte auf, wie sich das Zusammenspiel bei Bauprojekten zwischen Bauherr, Architekt, Industrie und Gewerken künftig verändern wird. Vor allem BIM Building Information Modeling wird aus seiner Sicht für eine immer stärkere Vernetzung der Beteiligten sorgen. Alle relevanten Informationen wie Zeichnungen, Materialien, Umweltdeklarationen, Kosten, Produkte etc. stehen hier zentral und stets aktuell für alle beteiligten Akteure in einem 3D-Modell zur Verfügung. Dies erleichtert Simultaneous Engineering sowie Energie- und Prozessanalysen bereits in der Planung. In einigen Ländern Europas ist BIM für öffentliche Bauprojekte bereits verpflichtend. Dr. Benjamin Krick vom Passivhaus Institut stellte wichtige Grundprinzipien der Konstruktion für besonders energieeffiziente Fenster vor. Ganz ins Detail und in die Umsetzung ging es bei den anschliessend vorgestellten Fensterkonstruktionen. Hier zeigten führende Anbieter von Passivhausfenstern - allesamt Gewinner der bekannten Passivhaus Component Awards - ihre aktuellen Entwicklungen. Schweizer Marktanteile werden ansteigen Ein besonderes Highlight war die erstmals vorgestellte Marktstudie «Fensterinnovationen in Europa 2020 - was setzt sich durch?» von Martin Langen, Geschäftsführer B + L Marktdaten. Geht es nach den aktuellen Zahlen, stehen Fenster- und Fassadenbauern, die sich auf energetisch optimierte Produkte fokussieren, rosige Zeiten bevor. Die Studie sieht bei Fenstern im Passivhausstandard in Europa Zuwächse bei den Marktanteilen von bis zu 13 Prozent in Polen, 10 Prozent in Schweden, 8 Prozent in Frankreich, 7 Prozent für UK und auch für Deutschland und die Schweiz noch 6 Prozent. Die Marktanteile von Fenstern mit Uw-Werten ≤ 0,8 W/m2K werden demnach bis 2020 in Deutschland auf 25 Prozent, in Österreich auf 30 Prozent und in der Schweiz sogar bis auf 35 Prozent ansteigen. Diskussion über Branchen- und Ländergrenzen «Mit unserem Symposium wollen wir vom grossen Ganzen bis hinein auf die Detailebene zoomen: von den globalen Anforderungen an die Städte der Zukunft über die dafür erforderlichen Gebäudehüllen bis hin zu Details von Fensterkonstruktionen», hatte Andreas Geith, Geschäftsführer von Swisspacer, bei der Begrüssung angekündigt. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Swisspacer, Schweizer Premiumanbieter von Abstandhaltern für die Isolierglas- und Fensterbauindustrie, hat es mit seinem zweiten Symposium geschafft, ein umfangreiches Modell möglicher Entwicklungen zu zeichnen und den Austausch und die Diskussion über Branchen und Ländergrenzen hinweg anzustossen.