September 2021
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Bürohaus in seine Einzelteile zerlegbar

Funktionaler Wohn- und Büroraum

Das Bürohaus, welches das Planungsbüro Cepezed auf dem ehemaligen Gelände der Technischen Universität Delft realisiert hat, folgt dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. Sämtliche Gebäudeteile sind modular und trocken montiert, so dass sie, wenn das Gebäude nicht mehr genutzt wird, unbeschädigt ausgebaut und in anderen Projekten wiederverwendet werden können.


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Die Komponenten des Gebäudes sollen so lange wie möglich im geschlossenen Kreislauf bleiben. Wenn das Gebäude nicht mehr genutzt wird sollen sie in neuen Projekten Verwendung finden.
Die Komponenten des Gebäudes sollen so lange wie möglich im geschlossenen Kreislauf bleiben. Wenn das Gebäude nicht mehr genutzt wird sollen sie in neuen Projekten Verwendung finden.

Funktionaler Wohn- und Büroraum

Bürohaus in seine Einzelteile zerlegbar

Das Bürohaus, welches das Planungsbüro Cepezed auf dem ehemaligen Gelände der Technischen Universität Delft realisiert hat, folgt dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. Sämtliche Gebäudeteile sind modular und trocken montiert, so dass sie, wenn das Gebäude nicht mehr genutzt wird, unbeschädigt ausgebaut und in anderen Projekten wiederverwendet werden können.

Text: Redaktion (Quelle Detail.de) / Bilder: Lucas van der Wee

Beim Bauen nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip (vom Ursprung zum Ursprung) wird das Bauwerk zum Materiallager: Seine Komponenten sollen so lange wie möglich im geschlossenen Kreislauf bleiben und wenn das Gebäude nicht mehr genutzt wird in neuen Projekten Verwendung finden. Das interdisziplinäre Planungsteam Cepezed hat mit diesem Gebäude ein Vorbildprojekt für zirkuläres Bauen errichtet. Der Neubau mit seinen vier Geschossen weist mit Abmessungen von 11,0 m x 21,5 m exakt dieselbe Grundfläche auf wie das abgerissene Bestandsgebäude. Die Flächen sind offen und von den Nutzern selbst einteilbar. Erschlossen wird der Bau über den östlichen Eingang und dem angrenzenden Treppenhaus mit Aufzügen und Stahltreppe. Mit seiner zeitgemässen Architektur und der filigranen, transparenten Anmutung steht der Bau im interessanten Kontrast zu seiner Umgebung, drei denkmalgeschützten Backsteingebäuden im niederländischen Neorenaissance-Stil.

Geschraubtes Stahlskelett

Das viergeschossige Gebäude wurde in nur einem halben Jahr errichtet. Die Tragstruktur wird von einem schlanken Stahlskelett sowie den Rippendecken aus Furnierschichtholz gebildet. Stützen und Horizontalprofile sind als lose Teile am Bau miteinander verschraubt. Auf Schweissungen wurde bewusst verzichtet. Die raumhohen Isolierverglasungen sind aussenseitig mit Gummiprofilen sowie Klemm und Deckleisten direkt an die Tragstruktur befestigt. Um die Glasfassade direkt montieren zu können, mussten enge Bautoleranzen eingehalten werden, was jedoch für eine schnellen Montage wiederum förderlich war.  

 

«Die raumhohen Isolierverglasungen sind aussenseitig mit Gummiprofilen sowie Klemm und Deckleisten direkt an die Tragstruktur befestigt.»  

 

Die eingelegten Decken-/Bodenelemente sind mit splitbefüllten Karton-Wabenkernplatten und darüber liegenden Gipsfaserplatten belegt.
Die eingelegten Decken-/Bodenelemente sind mit splitbefüllten Karton-Wabenkernplatten und darüber liegenden Gipsfaserplatten belegt.

Zerstörungsfreie Demontage

Die vorgefertigten Rippendecken liegen auf abgebogenen Flachstahlprofilen, die an Stützen und Trägern angebracht sind. Die Decken/Böden bestehen aus einer tragenden Holzstruktur und sind belegt mit splitbefüllten Karton-Wabenkernplatten. Darüber sind sie mit Gipsfaserplatten belegt. Ein recycelter PVC- Boden schliesst die Konstruktion ab. So kann der Fussboden zerstörungsfrei demontiert werden. Die Leitungen der Klimaanlage, die auch zum Heizen verwendet wird, liegen offen zwischen den sichtbaren Rippen der Deckenelemente, so sind sie für Wartung, Reparatur oder den Rückbau einfach zu erreichen.

Die transparente Fassade soll die Beziehung dieser Hybridstruktur (Stahlkonstruktion mit Holzelementen und Glasfassade) von Innen- und Aussenbereichen fördern und steht deutlich im Kontrast zu den umliegenden historischen Backsteinbauten.

 

Die Isoliergläser sind direkt an die statische Tragkonstruktion befestigt.
Die Isoliergläser sind direkt an die statische Tragkonstruktion befestigt.

Belüftung und Klima

Für natürliche Belüftung sorgen schmale Drehflügel mit Lamellen aus Metall, die zwischen den verglasten Feldern angeordnet sind. Rafflamellenstoren bieten Sonnen-, Blend- und Sichtschutz. Die in die Decken integrierten Klimaanlagen arbeiten mit Luft und können gleichzeitig als Heizung fungieren. Da somit kein Gasanschlusss notwendig ist, ist das Gebäude in seiner Anordnung völlig flexibel und zudem mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. ■

 

Das Bürohaus bietet flexibel gestaltbare Arbeitsräume.
Das Bürohaus bietet flexibel gestaltbare Arbeitsräume.

 

Bautafel 

Objekt:

Bürohaus, Delft (NL)

Bauherrschaft:

Jan Pesman, Partner bei Cepezed, Delft

Architektur:

Cepezed, Delft

Tragwerksplanung:

IMd Raadgevende Ingenieurs, Rotterdam

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 1.4 wichtige Informationen zum Thema «Statik und Konstruktion» und im Kap. 2.8 wichtige Informationen zum Thema «Warmfassaden.»