April 2018
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Bauarten von Fassaden im Überblick

TRENDS IM FASSADENBAU

Fassaden aus Glas und Metall werden weltweit überall erstellt. Im Grundsatz erfüllen alle denselben Zweck, nämlich Innenräume vor Wind und Wetter zu schützen und angenehme Raumtemperaturen zu halten. In technischer Hinsicht unterscheiden sie sich jedoch wesentlich. Dieser Beitrag erläutert die in der Schweiz am meisten verbreiteten Fassadenarten.


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Zwei- oder mehrschalige Fassaden
Hauptmerkmal der mehrschaligen Fassaden ist die Verteilung der Funktionen auf zwei Fassadenebenen, weshalb sie auch Doppelfassaden genannt werden. Das Ziel ist es, den Wind-, Witterungs- und Schallschutz für den Innenraum und für die innere Hauptfassadenebene durch Anordnung einer zweiten, äusseren Glashaut und die Bildung eines Fassadenzwischenraums, zu verbessern.
Auch die Sonnenschutzanlagen werden in den windgeschützten Fassadenzwischenraum verlagert, sodass dieser durchgängig funktionsfähig ist und damit den sommerlichen Wärmeschutz optimiert. Mehrschalige Fassaden sind deshalb vorzugsweise für wind- und lärmbelastete Gebäude, insbesondere Hochhäuser, sinnvoll. Je nach Unterteilung des Fassadenzwischenraums und Art der Be- und Entlüftung sind verschiedene Bauarten möglich.
Kastenfenster-Fassade
Die Kastenfenster-Fassade basiert auf dem Prinzip des Kastenfensters, ist aber als geschosshohe Fassade mit horizontaler und vertikaler Abschottung ausgebildet. Die horizontale Abschottung erfolgt üblicherweise geschossweise, die vertikale achsweise. Zusammen verhindern sie die Luft- und Schallübertragung sowohl über die Geschosse als auch zu den angrenzenden Räumen. Die Fenster der Innenräume können zum Lüften in den Fassadenzwischenraum geöffnet werden. Die Aussenfassade enthält jeweils Öffnungen für Zu- und Abluft ober- und unterhalb der Abschottung. Durch ihre versetzte Anordnung soll verhindert werden, dass die Abluft der unteren Elemente in die Zuluftöffnungen der darüber angeordneten strömt.

Einschalige Fassaden
Diese bestehen – wie es der Name sagt – aus nur einer Fassadenschicht. Diese Art Fassaden werden bezüglich der Lastabtragung, Fertigung und Montage in weitere Untersysteme wie Pfosten-Riegel- und Elementfassaden unterteilt.
Elementfassaden
Bestehend aus werkseitig vorgefertigten, mindestens geschosshohen Einzelelementen, die den kompletten Raumabschluss bilden, werden Elementfassaden vor der Rohbauebene angeordnet. Sie integrieren alle erforderlichen Bestandteile in einem «Element». Dazu gehören opake Brüstungen, Deckenkopfbekleidungen und transparente, zum Teil öffenbare Felder. Aufgrund ihrer Profil- und Verbindungstechnik sind sie den Fenster- und nicht den Pfosten-Riegel-Konstruktionen zuzuordnen.
Elementfassaden eignen sich vornehmlich für grossflächige, einheitlich gestaltete Fassadenflächen. Insbesondere bei Hochhäusern ist ihr Einsatz sinnvoll, da sie bei entsprechender Vorfertigung und sicherheitstechnischer Abklärung und entsprechenden Vorkehrungen auch ohne Gerüst montiert werden können. Die Montage erfolgt üblicherweise geschossweise von unten nach oben. Die Verbindung der Elemente untereinander kann durch speziell ausgebildete Kopplungsstösse mit sich überlappenden Dichtprofilebenen sowohl vertikal als auch horizontal erfolgen. Am Gebäude verankert werden die Elemente durch vorab montierte Los- und Festlager, die an dreidimensional ausrichtbaren und toleranzausgleichenden Befestigungskonsolen angebracht werden. Per Kran oder ähnliche Hebegeräte werden die Elemente auf die Konsolen gesetzt. Die Profile der Elementfassaden sind in der Regel fertige oder weiterentwickelte Systemlösungen, die speziell auf die Anforderungen des jeweiligen Gebäudes (Schallschutz, Brandschutz, Feldgrössen etc.) abgestimmt werden. In alle gängigen Systemen können Öffnungselemente integriert werden.
Glasfassaden
Die Forderung nach hoher Transparenz, natürlicher Belichtung und repräsentativer Gestaltung hat zu einer zunehmenden Verbreitung von Glasfassaden geführt. Ihre Planung und Ausführung bedarf grösster Sorgfalt, denn die Anforderungen an sie sind hoch und widersprechen sich zudem häufig. So muss das Behaglichkeitsempfinden der Nutzer berücksichtigt werden, die Klimaverhältnisse, Energieeintrag und Energieverlust, Belichtung und Belüftung, der Schallschutz und – nicht zu vergessen – die wirtschaftlichen Aspekte.