Oktober 2015
Oktober 2015
Abo

Automatisch ohne Barrieren

AUTOMATIKTÜREN

Automatisierte Drehflügeltüren erleichtern bewegungseingeschränkten Menschen die Nutzung, bieten zugleich aber auch Komfort für jedermann. Metallbauern mit entsprechendem Know-how bietet sich dadurch ein Erfolg versprechendes Geschäftsfeld.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Abgesenkte Bordsteinkanten an praktisch jeder Kreuzung oder die Vielzahl von Rampen und Aufzügen an Treppen im öffentlichen Verkehrsraum zeigen, welchen Stellenwert barrierefreies Bauen in der Gesellschaft inzwischen einnimmt. Diese offenkundigen Erfolge haben aber auch dazu geführt, dass Barrierefreiheit sehr häufig allein unter dem Aspekt der Rollstuhlfahrer gesehen wird. Für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben benötigen aber auch andere Personengruppen eine für sie beherrschbare Umwelt, neben körperlich geh- und greifbehinderten Menschen etwa sensorisch oder sinnesbehinderte sowie geistig- und lernbehinderte Personen.
Einschränkungen in ihrer Mobilität erleben zeitweise ausserdem Menschen mit vorübergehenden Unfallfolgen, Eltern mit Kinderwagen, Reisende mit schwerem Gepäck sowie Familien mit kleinen Kindern oder auch ganz allgemein Senioren. Nach einer prägnanten Formel ist eine barrierefrei zugängliche Umwelt für etwa zehn Prozent der Bevölkerung zwingend erforderlich, für etwa dreissig bis vierzig Prozent notwendig und für alle komfortabel.
Sorgen Sie für geringe Bedienkräfte
Unter diesem weiter gefassten Begriff der Barrierefreiheit geht es beim Neueinbau oder Umbau von Drehflügeltüren nicht mehr nur um eine schwellenlose Ausführung beziehungsweise um eine Schwelle mit höchstens zwei Zentimetern
Höhe. Sondern es geht auch um ihre eindeutige Kennzeichnung, die Art ihrer Bedienung sowie schliesslich um die Kräfte, die zum Bewegen der Tür aufzubringen sind – und die heute in vielen Fällen eine Türautomatisierung erfordern.
«Architektonische Anforderungen wie die Breite und Höhe von Türen oder der Einsatz schwerer Materialien wie Mehrscheibenglas sorgen dafür, dass Drehtüren ein immer höheres Gewicht aufweisen. Auch energetische Anforderungen wie Wärmedämmung sind entscheidende Faktoren. Nur ein entsprechend starker automatischer Antrieb kann dann noch Barrierefreiheit bieten», so erklärt es Thomas Böhler, Teamleiter «Automatische Türsysteme» bei Geze in Leonberg.
Ein weiterer Anbieter von automatischen Türsystemen ist die Gretsch-Unitas in Ditzingen. Helmut Pielok, der Produktmanager für «Automatische Eingangssysteme», nennt einen weiteren Aspekt: «Bei Brandschutztüren, die mit entsprechenden Schliesskräften geschlossen werden müssen, sollte das Öffnungsmoment im Sinne des barrierefreien Bauens jedoch möglichst gering sein.»
Automatisieren Sie in öffentlichen Gebäuden
Den Komfort automatisierter Brandschutztüren kann jeder leicht nachvollziehen, wenn er sich an seinen letzten Besuch in einem älteren Parkhaus mit Türen ohne Antrieb erinnert. Aber auch über diesen speziellen Einsatzbereich hinaus sind es vor allem öffentliche Gebäude, die barrierefrei gebaut oder umgebaut werden. Die Rahmenbedingungen dafür gibt die SIA 500, Hindernisfreie Bauten. Sie gibt für Türen auch eine Reihe von geometrischen Anforderungen für eine sichere und komfortable Benutzung vor. Im Wohnungsbau sind es vor allem seniorengerechte Wohnanlagen, die barrierefrei ausgestattet werden. Das Argument der Schwergängigkeit gilt vor allem für die Hauseingangstüren, aber auch Wohnungstüren werden vereinzelt schon automatisiert.
Unterschätzen Sie nicht den Know-how-Aufbau
Das potenzielle Geschäftsfeld der barrierefreien Türautomation ist also gross und dürfte angesichts des demografischen Wandels künftig eher noch wachsen. Allerdings erfordert es auch einigen Planungsaufwand, von dem Thomas Böhler von Geze ein paar Aspekte umreisst: «Für eine bestmögliche Automatisierung sind zunächst genaue Kenntnisse über das Nutzungsprofil der jeweiligen Tür wichtig: Ist eine Mischnutzung aus manueller und automatischer Begehung gewünscht? Wie steht es um die Frequenz und um die Geschwindigkeit der Begehung? Welche Umweltbedingungen wie Wind oder Sog wirken auf die Tür ein? Und soll die Ansteuerung per Radar, Funk oder Taster funktionieren? Entscheidend ist zudem die genaue Planung der Ansteuerung – etwa die Verkabelung, die logische Bedienbarkeit oder die exakte Abstimmung des Öffnungs- und Schliesszyklus auf barrierefreie Nutzergruppen.»