Januar 2017
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Architekturforschung an der ETH Zürich im Massstab 1:1

GLAS UND METALL

Die Möglichkeiten des Bauens der Zukunft zu erforschen, ist gut. Doch noch besser ist es, sie 1:1 in die Realität umzusetzen. Genau dies hat das Institut für Technologie in der Architektur der ETH Zürich getan. Dafür hat es beim neuen Lehr-, Forschungs- und Robotik-Laborgebäude Arch_Tec_Lab all seine Kompetenzen gebündelt, um ein Aufsehen erregendes Gebäude auf dem neuesten Stand der Technologie zu entwickeln.


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An der ETH Zürich ist man gewohnt, in neuen Kategorien zu denken. Deshalb haben die Verantwortlichen bei diesem Null-Emissions-Bau konsequent die einmalige Gelegenheit genutzt, um alle bisherigen Konventionen über Bord zu werfen. Für ein State-of-the-Art-Gebäude, das die Möglichkeiten des Bauens der Zukunft eindrucksvoll in Szene setzt. Hier zeigt sich die erhebliche Relevanz der Architekturforschung in der Praxis mit ebenso verblüffenden wie ermutigenden Resultaten.
Prinzip der digitalen Kette
Dieses Leuchtturmprojekt der ETH und dessen «Institut für Technologie» in der Architektur» wird zukünftig gleich neun Professuren unter einem einzigen Dach vereinen, das die Form einer gewellten Holzskulptur hat und – abgestützt auf 12 Stelzen – auf einer bereits bestehenden Parkgarage sitzt. Über der Robotik-Halle ist das Professur-Geschoss angelegt – ein doppelgeschossiger Raum mit umlaufender Galerie, der künftig als «Piazza» zum Zentrum des Geschehens wird. Sämtliche Entwurfs-, Bemessungs- und Produktionsprozesse der hölzernen Dachkonstruktion folgen konsequent den Prinzipien der digitalen Kette. Damit steht erstmals ein Gebäude selbst für die Möglichkeiten des Bauens der Zukunft. Diese werden hier im Massstab 1:1 erforscht und zusammen mit Partnern aus der Industrie angewendet.
Roboter, die Dächer bauen
Das sequenzielle Dach ist eine digital fabrizierte Holzdachkonstruktion. Denn eigens dafür entwickelte die «Professur für Architektur und Digitale Fabrikation» eine neuartige Konstruktion aus kleinteiligen Holzelementen, die das Potenzial der Verknüpfung von digitalen Fertigungstechniken mit nachhaltigen, lokal verfügbaren Baumaterialien aufzeigt. Sie besteht aus 168 einzelnen Fachwerkträgern, die zusammen ein 2308 m2 grosses, freigeformtes Holzdach bilden. Hier erlaubt der Einsatz von Robotern bei der Verarbeitung und Fügung der 48 624 Holzelemente zu einzelnen Trägern eine besonders effiziente Herstellungder freigeformten Dachgeometrie. Zusätzlich
werden auch die Dachstruktur, die statische
Bemessung und die Bereitstellung der für die
Herstellung nötigen Daten in einem integrierten,
digitalen Planungsprozess miteinander
verbunden.
Spezialanforderungen für Metallbauer
Um den hohen Anforderungen bei der Fassade
und den Treppenhäusern gerecht zu werden,
entwickelte Aepli Metallbau in Gossau SG eine
ganze Reihe neuer Lösungen. Paradebeispiel dafür
ist die EG-Fassade mit ihren 4,5 Meter hohen
und 5,0 Meter breiten, verglasten Schiebetoren,
die ein Maximum an Lichteinfall ermöglichen.
Ebenso eine Besonderheit sind die verglasten
Treppenhäuser im Innenbereich, welche die
konsequente Transparenz des Gebäudes wirkungsvoll
unterstützen. Zur flexibleren Raumausnutzung
wurde eine Fluchttreppe ausserhalb
der Glasfassade platziert. Funktional und ästhetisch
zugleich ist auch die Platzierung der Air-
Boxen als dezentrale Zuluftgeräte. Sie sind – von
aussen unsichtbar – in der Lamellenverkleidung
integriert und lassen sich zur Wartung der Filter
ganz einfach herausziehen.