

Aluminiumbrücke über den Gleisen
BRÜCKENBAU / OBERFLÄCHENTECHNIK
Die Fuss- und Radwegbrücke über die Eisenbahnlinie im saarländischen Friedrichsthal sollte leicht und wartungsfrei sein. Die Wahl fiel daher auf ein Aluminium-Modell des Singener Spezialisten Peter Maier Leichtbau (PML) GmbH. Mehr über die Vorteile dieser Leichtbaukonstruktion erfahren Sie im Beitrag.
Login
Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.
Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.
Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.
Die Konstruktion besteht aus zwei Überbauten, hat eine Geländerverkleidung aus Füllstäben und verfügt über einen Berührungsschutz mit Makrolonverglasung, der verhindert, dass Passanten die elektrischen Leitungen berühren können. Die eloxierte und damit sehr witterungs- und korrosionsbeständige Fachwerktrogbrücke ermöglichte zudem eine zügige Montage: Der Bau konnte in weniger als sieben Wochen abgeschlossen und somit der Zugang zum Bahnsteig am Haltepunkt Friedrichsthal Mitte innerhalb kürzester Zeit wieder hergestellt werden.
Fachwerktrogbrücke in Aluminium
«Da die Sanierung der alten Bismarckbrücke sehr teuer geworden wäre, entschied sich die Stadt dafür, den maroden Baukörper komplett abzureissen», erläutert Dipl.-Ing. Stefan Heth, Projektverantwortlicher bei PML. Anschliessend wurden neue Brückenauflager geschaffen und eine moderne Konstruktion des Singener Unternehmens aufgestellt. Das Bauwerk, das wie sein Vorgänger die Bismarckstrasse in Friedrichsthal über die Bahnstrecke Bingen (Rhein) Hbf. – Saarbrücken Hbf. führt, wurde als Fachwerktrogbrücke in Aluminium-Leichtbauweise konzipiert. Es besteht aus zwei getrennten Überbauten mit einer Stützweite von jeweils 22 Metern Länge pro Feld und einer Fertigteil-Mittelstütze. Da die alte Überführung insgesamt lediglich 16 Meter überspannte und damit zu nah an den Gleisen war, war es aus Sicherheitsgründen notwendig, die neuen Brückenauflager in grösserem Abstand zum Gleiskörper anzulegen. «Herausforderungen bei der Ausführung des Baus waren dabei neben dem Abbruch der bisherigen Überführung auch die Entsorgung der anfallenden kontaminierten Erdmassen sowie die Herstellung der Bohrpfähle und die Montage der Brücke innerhalb von sechs Wochen Gesamtbauzeit», erklärt Dipl.-Ing. Thomas Müller von SBS-Ingenieure, Büro Lauda-Königshofen, der bei dem Projekt für die Vorentwurfs-, Entwurfs-, Ausschreibungs- und Ausführungsplanung zuständig war.
Zwei separate Brückenteile auf Mittelstütze vergossen
«Der Obergurt der beiden Brückenteile ist ein auf Druck ausgesetzter Durchlaufträger, der gegen seitliches Ausknicken elastisch gelagert ist. Die Querschnittsausbildung des Obergurts besteht aus einem stranggepressten Rechteckprofil ohne Verkleidungsbleche. An ihm wurden die diagonal verlaufenden Streben verschraubt», so Heth. Die Lauffläche ist eine kontinuierlich laufende, in beide Richtungen tragende, orthotrope Platte, die durch Zusammenschweis-sen einzelner Hohlflachplatten entsteht. Sie ist darüber hinaus mit den eingeschraubten Queraussteifungen schubfest verbunden. Der Untergurt besteht ebenfalls aus stranggepressten Rechteckprofilen, die Queraussteifung übernehmen hier zwischen die Untergurte verschraubte Strangpressprofile. Die Ober- und Untergurte sowie die Diagonalen sind mit Knotenblechen aus Aluminium verbunden und bilden zusammen die tragenden Geländerfachwerke. «Bei dieser Gestaltung der Brücke wurde auch die Vorgabe der Stadt berücksichtigt, dass die Konstruktion optisch möglichst ansprechend sein und sich ihre Architektur harmonisch in die Landschaft einfügen sollte», erläutert Müller. «Ausserdem wurde die Mittelstütze V-förmig ausgeführt, um die Ästhetik der Brücke auch auf die Betonbauwerke zu übertragen.»
Um dem Aluminium-Bau bei Erwärmung die Möglichkeit zur Ausdehnung zu geben, wurden die beiden Brückenteile nicht fest aneinander montiert, sondern jeweils unabhängig voneinander auf dem mittleren Fundament vergossen. Die Brücke verfügt zudem über einen durchgehend geschlossenen Gehbelag aus Aluminiumplattformen. «Der Boden ist mit einer Polyurethanbeschichtung versehen, die mit Quarzsand abgestreut wurde und die Rutschfestigkeitsklasse R12 hat», erklärt Müller. Mit einer lichten Durchgangsbreite von 2,5 Metern und einer Nutzlast von 5 kN kann die Brücke gemäss DIN-FB 101 sowohl von Fussgängern als auch von Radfahrern genutzt werden. «Da sie eine elektrifizierte Bahnstrecke überführt, wurde zudem gemäss dem Regelwerk der Deutschen Bahn auf 15 m Länge ein vertikaler Berührschutz notwendig», so der Experte weiter. «Dieser besteht aus einer Makrolonverglasung und verhindert, dass Passanten die darunterliegenden Oberleitungsanlagen berühren können.» Insgesamt hat die Bismarckbrücke lediglich ein Gewicht von 12 t, da als Material eine spezielle Aluminiumlegierung verwendet wurde, die den Festigkeitswerten von Stahl S235JR entspricht.