Februar 2016
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50-jährige Fassade erfolgreich ersetzt

FASSADEN-ERNEUERUNGEN

Fast ein halbes Jahrhundert hat die Fassade von Schweizer am Hauptsitz der Bachofen AG in Uster überdauert. Doch Optik und bauphysikalische Eigenschaften passten nicht mehr in die heutige Zeit. Das neue Kleid überzeugt in gestalterischer und technischer Hinsicht.


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Die Bachofen AG, ein Familienunternehmen mit Hauptsitz in Uster, ist in der industriellen Automation tätig. Auf Branchen und Prozesse zugeschnittene Lösungen bilden die Kernkompetenz der über hundert Mitarbeitenden. 1966 bezog die Firma ihr heutiges Betriebsgebäude, bestehend aus dem sechsgeschossigen Haus «Wetzikon» und dem Haus «Zürich» mit drei Geschossen. Dazwischen liegt ein Verbindungstrakt mit Eingangshalle. Die folgenden Infos beziehen sich überwiegend auf das Haus Wetzikon.Die vor fast 50 Jahren montierte Fassade stammt ebenso von der Ernst Schweizer AG wie die neue Konstruktion. Grund für den Ersatz bilden weniger die dauerhaften Metallteile als die bauphysikalischen Eigenschaften und die visuelle Erscheinung der Fassade. Denn die fast zehn Jahre vor der Erdölkrise geplante Konstruktion war nur wenig wärmegedämmt und die Brüstungsfelder hatten eine Zwischenlage aus Asbest, was den Rückbau der Fassade naturgemäss komplizierte. Zum Glück, darf man anmerken, handelte es sich um in Platten gebundenen Asbest, sodass Mitarbeitende nicht direkt gefährdet waren.Asbest fachgerecht entsorgtZusammen mit der SUVA und der firmeninternen Sicherheitsingenieurin organisierte die Ernst Schweizer AG einen Kurs für die an der Demontage von Asbestplatten Beteiligten. Dazu gehören beispielsweise die sorgfältige Trennung der Materialien, die Lagerung von asbesthaltigen Teilen in separaten und geschlossenen Behältern und der Einsatz von speziellen Staubsaugern. Im Vordergrund stand der Schutz von Personen. Die Entsorgung des Problemmaterials übernahmen externe Spezialisten. Nicht nur der geänderte Umgang mit Asbest zeigt den Wandel im Fassadenbau innerhalb der letzten 50 Jahre.Erneuerung während des BetriebsIn einem ersten Schritt demontierten die Fachleute segmentweise die Brüstungselemente, eingeschlossen die asbesthaltigen Platten. Nach der Demontage der alten Fenster wurde im passenden Format eine provisorische Abdeckung in die Fensteröffnung geschoben und abgedichtet. Offen blieb der Fassadenabschnitt jeweils lediglich eine Stunde. Im dritten Schritt verschraubten die Monteure die Befestigungselemente für die Fenster. Hierbei sind die störenden Bohrarbeiten in die Deckenstirne ausserhalb der regulären Büro-Arbeitszeit, vorwiegend abends und samstags, getätigt worden. Über eine im Gerüst installierte Kranbahn wurde anschliessend das neue Fensterelement in die passende Position gehievt und dort befestigt. Im letzten Schritt wurde die Dämmung in die Brüstung eingebracht und mit einer ESG-Platte verkleidet. Synchron zur Montage sind die entsprechenden Elemente – just in time – auf die Baustelle geliefert worden.Einfach und zuverlässigBefestigt sind die Fassadenteile an Konsolen, welche über Anker an die Deckenstirn verschraubt sind, also die Blendrahmen der Fenster, die Rollladenkästen, die Dämmung mit den dazugehörigen Deckblechen und schliesslich die gläserne Abdeckung in der Brüstung. Gedämmt ist dieser opake Bauteil mit 180-mm- Mineralwolle in zwei Lagen. Wo dies aufgrund der Lärmbelastung sinnvoll ist, vor allem auf der Seite der Bahnlinie, kam aussen eine22 mm dicke Schallschutzmatte hinzu. Mit einer Hinterlüftung von 160 mm ist das rückseitig emaillierte Einscheibensicherheitsglas der Konstruktion vorgehängt. Das 8-mm-ESG-H ist an der Fensterbank und am Fenstersturzblech mit einer U-förmigen Glashalterung befestigt. Der Zwischenraum bietet genügend Platz, um den Rafflamellenstoren mit einer Tiefe von 91 mm einzufügen. Dadurch lässt sich die Dämmung über den Blendrahmen ziehen. Das ermöglicht eine durchgehende Dämmung. Diese sogfältig geplante Schichtenfolge verhalf zu einer einfachen und zuverlässigen Fassadenlösung. Vorsicht – auch im DetailBei jedem Stoss der Fensterelemente ist aussen ein vertikales, T-förmiges Lisenenprofil angebracht. Diese aus 2 mm starken Aluminiumblechen abgekanteten Profile stehen um 168 mm vor und dienen als Halterung für die Vertikalschienen der Sonnenstoren. Von beiden Fassaden stossen die Fensterrahmen so an den Winkel, dass die Blendrahmen überdeckt sind. Der Raum innerhalb des Winkels, zwischen den Stirnseiten der Blendrahmen, ist «ausisoliert» und diese Dämmung raumseitig mit einer Dampfsperre hinter einem Einhängewinkel abgedeckt. Dieses kaum40 mm breite Fassadendetail hat eine immense bauphysikalische Bedeutung. Denn der relativ grossflächige Winkel würde auf seiner Innenseite Kondenswasser generieren, wenn er von warmer Raumluft beaufschlagt wird. Das bedingt, erstens, eine narrensichere Konstruktion und, zweitens, eine sorgfältige Montage.bei geöffneter Tür.Eine interessante Neuheit dieser Türenplattformist eine spezielle «Design Edition» für dengehobenen Wohnungsbau. Sie steht voraussichtlichab Frühjahr 2016 zur Verfügung undzeichnet sich durch besondere Designelementewie den innen liegenden Aluminium-Türgriffaus. Die klare, fugenfreie Linienführung unddie Integration von Lichtelementen in der Griffinnenseitesetzen edle Akzente. Eine weitere Innovationist das Alluminium-Rollentürband, daseine rationelle Verarbeitung durch Klemmankertechnikermöglicht.