

Zukunft für Kambodscha – auch Metallbauer mit dabei
Smiling Gecko Campus, Kambodscha
Der Smiling Gecko Campus in Kambodscha, nahe Phnom Penh, ist das zentrale Projekt der Stiftung Smiling Gecko, die 2012 vom Schweizer Hannes Schmid gegründet wurde, um Menschen in Armut zu helfen. Die Stiftung hat zum Ziel, durch Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung die Lebensbedingungen zu verbessern und Armut zu bekämpfen. Sanne Widmer, ehemalige Lernende und später Mitarbeiterin beim AM Suisse, hat den Campus während ihrer Reise durch Kambodscha besucht.
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Smiling Gecko Campus, Kambodscha
Zukunft für Kambodscha – auch Metallbauer mit dabei
Der Smiling Gecko Campus in Kambodscha, nahe Phnom Penh, ist das zentrale Projekt der Stiftung Smiling Gecko, die 2012 vom Schweizer Hannes Schmid gegründet wurde, um Menschen in Armut zu helfen. Die Stiftung hat zum Ziel, durch Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung die Lebensbedingungen zu verbessern und Armut zu bekämpfen. Sanne Widmer, ehemalige Lernende und später Mitarbeiterin beim AM Suisse, hat den Campus während ihrer Reise durch Kambodscha besucht.
Im direkten Umfeld des Campus leben rund 30 000 Menschen, von denen ein Grossteil von Smiling Gecko unterstützt oder gefördert wird. Mit nur neun Hektar gestartet, umfasst das Gelände mittlerweile 150 Hektar. Eine notwendige Erweiterung, weil auch die Aktivitäten von Smiling Gecko über die Jahre ständig vielfältiger geworden sind.
Kinder erhalten hier eine Schulbildung nach internationalen Standards und junge Erwachsene bekommen eine fachgerechte Berufsbildung. Es gibt ein wundervolles Hotelresort; auf den Feldern, in den Zuchtbetrieben und in verschiedenen Handwerksbetrieben entstehen hochwertige Lebensmittel und handwerkliche Produkte, die direkt genutzt oder vermarktet werden.
Für das ländliche Kambodscha werden hier verschiedenste Geschäfts- und Bildungsbereiche betrieben und unterhalten wie beispielsweise Landwirtschaft und Anbau, diverse Handwerksbetriebe, Grossküche, Gastronomie, Fischzucht, Schulen und Kindergärten, humanitäre Nothilfe und kulturelle Zentren.
Diese praxisbezogene Ausbildung orientiert sich an den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts und erhöht die Chancen der Absolventen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
Die Schule des Campus, die bis zur zehnten Klasse geht, bietet den Kindern aus der Region eine qualitativ hochwertige Ausbildung, bei der Werte wie Zusammenarbeit und Verantwortung im Fokus stehen.
Weitere Informationen: www.smilinggecko.ch
Interview
Im Gespräch mit Sanne Widmer, Kambodscha-Reisende und Besucherin des Smiling Gecko Campus.
Sie haben den Smiling Gecko Campus besucht und einige Tage dort verbracht. Wie sind Sie darauf gekommen?
Durch mein Reisebüro bin ich auf Smiling Gecko aufmerksam geworden. Es hat sofort mein Interesse geweckt, weil es mich sehr berührt hat, was Hannes Schmid dort auf die Beine gestellt hat.
Was waren Ihre ersten Eindrücke?
Die Vorfreude auf den geplanten, mehrtägigen Besuch war gross und es zeigte sich sehr bald, dass dieser Ausflug äusserst lohnenswert war.
Wie alle Gäste bekamen wir eine Führung über das Gelände. Es ist sehr faszinierend, wie gross es ist und wie viel sie auf diesem Campus aufgebaut haben. Von der eigenen Gärtnerei über die eigene Bäckerei bis hin zur eigenen Schule ist fast alles vorhanden, um den Einheimischen Arbeit zu geben.
Sie haben auch die neue Metallbauwerkstatt besucht. Wie war das für Sie?
Als wir in der Metallbauwerkstatt ankamen, musste ich sofort an meinen alten Arbeitsplatz beim AM Suisse denken. Während meiner Lehre durfte ich ebenfalls eine Metallbauwerkstatt besuchen. Der Vergleich zwischen der Schweiz und Kambodscha – einem der ärmsten Länder Asiens – war spannend. In dieser Werkstatt werden vor allem robuste Möbel wie Tische und Stühle und auch Bauelemente wie Fensterrahmen und Türen hergestellt.
Wie werden diese Bauteile und Möbel im Land genutzt?
Die Metallbauwerkstatt bietet den Menschen vor Ort nicht nur die Möglichkeit, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen, sondern trägt durch die Herstellung von Produkten für den Eigenbedarf und den Verkauf auch zur Selbstversorgung der Organisation bei. So fördert Smiling Gecko sowohl die berufliche Ausbildung als auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Menschen in der Region.
Wissen Sie, wer diese Metallbauwerkstatt aufgebaut hat?
Ja, klar. Diese Entstehungsgeschichte hat mich sehr erstaunt und berührt: Das Schweizer Metallbauunternehmer-Ehepaar Jürg und Corinna Müller (ehemals m4 Metallbau AG)
hatte Kambodscha schon öfter bereist und beschloss schliesslich, Metallbau-Infrastrukturen zu schaffen und den Einheimischen das Metallbauhandwerk beizubringen. Nachdem die Infrastrukturen aufgebaut waren, folgten die eigentlichen grossen Herausforderungen. Menschen etwas beizubringen, die keine Grundausbildung haben, kaum Englisch sprechen und eine ganz andere Mentalität haben als wir, ist sehr schwierig. Viele der Einheimischen, die in der Werkstatt arbeiten, haben keine formale Schulbildung und oft auch keine handwerklichen Vorkenntnisse. Das bedeutet, dass die Ausbildung von Grund auf beginnen muss, was mehr Zeit und Geduld erfordert.
Wie würden Sie Ihre gesammelten Eindrücke zusammenfassen?
Der Besuch des Smiling Gecko Campus hat mich tief beeindruckt und nachdenklich gemacht. Es war faszinierend, zu sehen, wie eine Metallbauwerkstatt in Kambodscha funktioniert und wie sie sich von den Werkstätten in der Schweiz unterscheidet. Die einfachen Arbeitsbedingungen, die mangelnde technische Ausstattung und die besonderen Herausforderungen an die Menschen vor Ort machen die Arbeit dort besonders wertvoll und beeindruckend. Es ist erstaunlich, wie viel Engagement und Herzblut in diesem Projekt steckt und wie die Menschen vor Ort durch die Ausbildung in der Werkstatt eine Perspektive für eine bessere Zukunft erhalten. Dieser Besuch hat mir gezeigt, wie viel mehr hinter einer Metallbauwerkstatt steckt als nur die Produktion von Metallprodukten – es ist auch ein Ort der Hoffnung, des Lernens und des Wachstums. ■