März 2016
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Wissenswertes über Isolierverglasungen

ENERGIE UND GLAS

Isolierverglasungen gehören zu den funktionalen Elementen eines Gebäudes. Je nach Aufbau und Ausbildung beeinflussen sie
das spürbare Raumklima, aber auch die bauphysikalischen Werte. Mehr über die verschiedenen Einflussfaktoren erfahren
Sie im Beitrag.


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Modernes, beschichtetes Mehrscheibenisolierglaserfüllt höchste Anforderungen undüberzeugt als lichtdurchlässiger Baustoff mithervorragenden Wärmedämm- und Sonnenschutzeigenschaften.Es benötigt eine geringeEinbautiefe und erreicht Spitzenwerte, die denBedürfnissen und Anforderungen der modernenArchitektur gerecht werden. Zum Beispiel beimWärme-, Sonnen-, Schall- und Brandschutz,dies bei gleichzeitig einwandfreier Sicherheitund hohem Lichteinfall. Ug-Werte von 0,4 W/m2Koder Schalldämmwerte um 50 dB sind heutemöglich. Neben dem Höchstmass an Wärmedämmungsind auch Energiegewinne durchpassive Sonnenenergienutzung möglich. Isolierglasist ein durchdachter und lange erforschterHochleistungsbaustoff.IsolierglasEin modernes Isolierglas ist eine Verglasungseinheit,hergestellt aus zwei oder mehrerenGlasscheiben, die am Rand umlaufend durcheinen Abstandhalter voneinander getrenntsind. Der Scheibenzwischenraum wird durchverschiedene Dichtstoffe nach aussen gasdichtabgeschlossen und verbindet die Glasscheibendauerhaft miteinander. Die umlaufende Doppeldichtungverhindert das Eindringen vonStaub und Wasserdampf (Randverbund). DasPrinzip der Isolierglaseinheit beruht auf der Tatsache,dass unbewegte Luft ein sehr schlechterWärmeleiter ist. Somit bildet das zwischen denScheiben eingeschlossene Luftpolster eine guteWärmeisolierschicht.Scheibenzwischenraum (SZR)Der Scheibenzwischenraum ist gefüllt miteinem Wärmedämmgas (Argon oder Krypton= Edelgase) oder mit trockener Luft und nachaussen hermetisch abgeschlossen. Um zuvermeiden, dass sich im SZR Kondenswasseran der kalten Aussenscheibe bildet, mussdie eingeschlossene Gas- oder Luftfüllungtrocken sein. Dies erreicht man mit einemhygroskopischen Entfeuchtungsmittel, das imAbstandhalter integriert ist und dem SZR dieFeuchtigkeit entzieht. Beim Zusammenbauder Isolierglaseinheit herrscht im SZR der amFertigungsort vorhandene Luftdruck.ScheibenabstandJe nach Scheibenabstand ergeben sich verschiedeneWerte für den Wärmedurchlasswiderstandder Gas- oder Luftschicht im SZR. Der Maximalwertmit Luft wird bei ca. 15 mm erreicht. Hierliegt das Optimum zwischen Wärmeleitung, diemit grösserem SZR abnimmt, und Konvektion(= Luftbewegung, Energiefluss), die mit grösseremAbstand zunimmt und die Wärmedämmungwieder verschlechtert. Das Optimumbei Argon beträgt ca. 16 mm und bei Kryptonca. 10 mm.RandverbundDer Randverbund soll die Glasscheiben dauerhaftverbinden und eine dampfdichte Sperrebilden, die auf viele Jahre eine Nachdiffusionvon Wasserdampf verhindern muss.Er soll ausserdem natürliche Volumenänderungender Luft im SZR durch Kälte undWärme elastisch ausgleichen und über die Zeitbeständig sein gegen chemische Einwirkungenaus der Atmosphäre und gegen Licht, insbesondereUV-Strahlen.Wärmedämmbeschichtung (Silverstar)Die Glasscheiben sind gegen die Scheibenzwischenräumemit lichtdurchlässigen,wärmereflektierenden Schichten veredelt. Siewerden mittels Magnetron-Verfahren aufgetragenund bestehen aus mehreren dünnsten Metall-oder Metalloxidschichten im Nanobereich.Glasfalzraum/FensterrahmenZur Erhaltung der Lebensdauer muss der Glasfalzraumzwischen Isolierglas und Fensterrahmenimmer ausreichend entlüftet sein, damitder Randverbund nicht durch Dauerfeuchtigkeitzerstört wird.Energiegewinn und BehaglichkeitDas Wärmedämmglas ist ein Isolierglas,das die Wärme möglichst im Raum zurückhaltensoll. Die wichtigsten Beurteilungskriterien beim Wärmedämmglas sind derWärmedurchgangskoeffizient (Ug-Wert) undder Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert).Um eine wirksame Wärmedämmung bietenzu können, muss ein Glas einen möglichst tiefenUg-Wert aufweisen. Je tiefer der Ug-Wert,desto geringer der Wärmeverlust des Glasesund somit der Energieverbrauch.Solare WärmegewinneEin zusätzlicher Nutzen, nämlich die passiveSonnenenergienutzung, kann mit einem hoheng-Wert erreicht werden. Der g-Wert gibt an,wie viel Energie von der auftreffenden Sonnenstrahlungdurch die Verglasung ins Rauminneregelangt. Je höher der g-Wert, desto grösser istder Energiegewinn – desto stärker aber auchdie Aufheizung. Entsprechend braucht es einenwirksamen Sonnenschutz im Sommer.Die Sonnenenergiegewinne durch die Verglasungsind in der Heizenergiebilanz von Gebäudenein sehr bestimmender Faktor. Oft sindsie grösser als die gesamten Lüftungswärmeverlusteund können auch bei nicht besondersoptimierten Wohnbauten ohne weiteres mehrals die Hälfte des verbleibenden Heizwärmebedarfsausmachen. Bei Minergie-Bauten kannes sogar deutlich mehr als der verbleibendeHeizwärmebedarf sein (dieser wäre also ohneSonnenenergiegewinne mehr als doppelt sohoch).