
«metall+du macht Schule»
Vom Werkschüler zum Metallbauer
Seit mehreren Jahren besuchen im Rahmen des Projekts «metall+du macht Schule» Botschafterinnen und Botschafter Oberstufenklassen im Werkunterricht und bringen ihnen die Arbeit mit Metall näher. Einer von ihnen ist der Ostschweizer Florian Resch. Er hat bereits ein Dutzend Klassen begleitet und so die Metallbauberufe in die Klassenzimmer gebracht.
Die Arbeit mit Metall steht häufig nicht im Fokus des Werkunterrichts an Schulen. Das Projekt «metall+du macht Schule» der Nachwuchskampagne des Metaltec Suisse arbeitet seit mehreren Jahren daran, dass sich dies ändert. So sind in der Deutsch- und der Westschweiz zahlreiche Botschafterinnen und Botschafter unterwegs, die Schulklassen besuchen und nicht nur eine Einführung ins Werken mit Metall, sondern auch in die Berufe der Metallbaubranche geben. Einer dieser Botschafter ist Florian Resch. Er engagiert sich seit fünf Jahren im Projekt und hat in dieser Zeit zwölf Werkklassen betreut. Für den erfahrenen Metallbauer ist dieser Einsatz mehr als ein Nebenprojekt – es ist eine Herzensangelegenheit.
Seit zweieinhalb Jahren arbeitet der ausgebildete Werkstattleiter nicht mehr in einem Metallbaubetrieb, sondern bei Jansen Stahlsysteme in Oberriet. «Manchmal vermisse ich es, selbst in der Werkstatt zu stehen», erzählt er. Auch der direkte Austausch mit den Lernenden, die er immer gerne ausgebildet hat, fehlt ihm. Umso mehr geniesst er die Rolle als Botschafter, die ihm den direkten Kontakt zu Jugendlichen ermöglicht.
Botschaftereinsätze mit Wirkung
Ende August begleitete er eine Klasse in Schwellbrunn. Bereits im letzten Jahr war er für ein Projekt an der gleichen Schule. Der Lehrer zeigte sich begeistert über den Projektverlauf und fragte Resch erneut an. Es sei jedoch üblich, dass als Botschafter viel Eigeninitiative gefragt ist: «Ich muss aktiv mit den Schulen in Kontakt treten, um neue Projekte realisieren zu können. Meist schreibe ich der Schulverwaltung und bitte sie, unser Angebot an die zuständigen Lehrpersonen weiterzuleiten. Sobald man bei den Schulen auf dem Radar ist, wird es einfacher», berichtet Resch.
Beim ersten Termin in der Klasse in Schwellbrunn sei die Stimmung noch verhalten gewesen, erinnert sich Resch: «Die Schüler waren anfangs scheu, nach zwei bis drei Stunden aber deutlich offener. Manchmal musste ich sie sogar ein wenig bremsen.» Besonders gefreut hat ihn, dass ein Schüler, der letztes Jahr schon im Wahlfach Metall dabei war, sich erneut einschreiben liess. «Das zeigt, dass echtes Interesse da ist. Ich sehe bei diesem Schüler durchaus Potenzial für eine Metallbaulehre.» Solche Momente sind für Florian Resch besondere Erfolgserlebnisse. Sie bestätigen, dass der Einsatz Wirkung zeigt, manchmal sogar mit ganz konkretem Ergebnis: Im vergangenen Jahr nahm ein Schüler aus Schwellbrunn teil, der inzwischen eine Lehre als Metallbauer begonnen hat. Zudem hat während eines anderen Projekts eine Schülerin ihre Freude am Handwerk entdeckt: «Es ist nicht auszuschliessen, dass auch sie einen handwerklichen Beruf erlernen wird», sagt Resch nicht ohne Stolz.
Unterstützung auch für Lehrkräfte
Im Unterricht zeigt Resch den Jugendlichen nicht nur die Praxis, sondern stellt die Metallbauberufe in einer kurzen Präsentation vor. Darin legt er den Fokus bewusst auf Projekte, an denen er selbst gearbeitet hat, und zeigt Beispiele: «Diese fesseln die Aufmerksamkeit der Klassen besonders. Wenn sie realisieren, was man in unseren Berufen konstruiert und fertigt, hinterlässt das Eindruck», ist Resch überzeugt.
Sein Fokus liegt aber nicht nur auf den Jugendlichen: Auch Lehrpersonen bietet er seine Unterstützung an, damit sie im besten Fall später mit ihren Klassen selbst zum Werkstoff Metall greifen. So habe er bereits einige Schulen bei der Beschaffung von Hilfsmitteln beraten, damit die Werkstätten optimal ausgerüstet sind. Auch Schweisskurse für Lehrpersonen bietet er bei Bedarf an. «Diese Hilfestellungen werden sehr geschätzt und tragen dazu bei, dass das Werken mit Metall wieder Eingang in die Werkräume findet», sagt Resch bestimmt.
Man merkt, Florian Resch ist Feuer und Flamme für seinen Beruf und das Projekt. Deshalb empfiehlt er es auch weiter und ermuntert Kolleginnen und Kollegen dazu, ebenfalls Botschafter zu werden. Resch ist überzeugt: «Wir müssen den Metallbauer bekannter machen und den Berufsstolz weitergeben. Nachwuchs fällt nicht vom Himmel, aber durch unser Engagement können wir Jugendliche begeistern und für unsere Branche gewinnen.» ■