

Überbauung «Tivoli Garten», Spreitenbach
Wohnraum und Metall
Das neue Wohn-, Verkaufs- und Dienstleistungszentrum «Tivoli Garten» wird durch einen Sockelbau, mehrere drei- bis achtstöckige Langbauten sowie zwei Hochhäuser gebildet. Mit seiner Fassadenfläche von über 20 000 m² war die Überbauung eine material- und herstellungstechnische sowie logistische Herausforderung und für Aepli die flächenmässig grösste Baustelle.
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Wohnraum und Metall
Überbauung «Tivoli Garten», Spreitenbach
Das neue Wohn-, Verkaufs- und Dienstleistungszentrum «Tivoli Garten» wird durch einen Sockelbau, mehrere drei- bis achtstöckige Langbauten sowie zwei Hochhäuser gebildet. Mit seiner Fassadenfläche von über 20 000 m² war die Überbauung eine material- und herstellungstechnische sowie logistische Herausforderung und für Aepli die flächenmässig grösste Baustelle.
Die Gemeinde Spreitenbach ist bekannt für ihre Einkaufsmöglichkeiten. Ikea, das «Shoppi» und das Einkaufszentrum Tivoli sowie die Bauarena sind Anziehungspunkte, die jährlich über sechs Millionen Kaufwillige aus der Stadt Zürich, dem Limmattal und dem östlichen Aargau anlocken. 1970 wurde mit dem «Shopping Center Spreitenbach» das erste Einkaufszentrum der Schweiz im Stil einer amerikanischen Shopping Mall eröffnet. Daneben entstanden erste Hochhäuser. 1973 eröffnete Ikea hier die erste Filiale ausserhalb Skandinaviens. Im Jahr darauf folgte ein zweites, noch grösseres Einkaufszentrum, das «Tivoli». Seit 2001 sind die beiden Einkaufszentren verschmolzen und treten seit 2010 als «Shoppi Tivoli» auf. Spreitenbach ist ein buntes Mosaik – eine heterogene Baustruktur mit Hochhäusern und dem Thema vom Wohnen, Arbeiten und Einkaufen an einem Ort. Die neue Überbauung «Tivoli Garten» wird als neuester Baustein diese ortstypische Struktur weiterdenken.
Gebäudestruktur und Fassade
Die Überbauung «Tivoli Garten» umfasst einen Sockelbau, mehrere drei- bis achtgeschossige Langbauten sowie zwei Hochhäuser mit je 20 Stockwerken, die sich um einen begrünten Innenhof gruppieren. Die Setzung der Bauten orientiert sich am städtebaulichen Richtplan der 1960er-Jahre, der bereits vier Hochpunkte vorsah.
Im Sockelgeschoss stehen rund 3000 m² Nutzfläche zur Verfügung – mit 23 unterschiedlich geschnittenen Einheiten für Retail, Gewerbe, Büros und Gastronomie. Ergänzt wird das Ensemble durch einen vielfältigen Mix von 1,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen in verschiedenen Ausbaustandards. Die klare Typologie der Baukörper ermöglicht eine effiziente Erschliessung und schafft Orientierung innerhalb des heterogenen Quartierkontexts.
Die Fassaden sind konsequent gegliedert: Gesimse, Pfeiler, Lisenen und massive Brüstungen prägen das Bild nach aussen. Durchgehende Fensterbänder sorgen für vertikale Struktur und lassen ein lebendiges Spiel zwischen Symmetrie und Asymmetrie entstehen. Farbige Sonnenstoren in Bordeaux und Blau setzen gestalterische Akzente. Die Kombination aus vertikaler und horizontaler Gliederung erzeugt Tiefe und unterstützt das Sicherheitsgefühl – insbesondere bei den Hochhäusern. Die sorgfältige Fassadengestaltung stellte hohe Anforderungen an Planung, Präzision und Ausführung.
Enormer Koordinationsaufwand
Aepli Metallbau war bei diesem Grossprojekt für die gesamte Fassade verantwortlich – mit über 20 000 m² die flächenmässig grösste Baustelle in der Firmengeschichte. Rund 75 Prozent der Fassadenflächen bestehen aus Koffer-Blechfassaden aus 3 mm starken, pulverbeschichteten Aluminiumblechen. Die restlichen 25 Prozent wurden aus Glasfaserbetonelementen gefertigt, ergänzt durch dichtende Abschlüsse aus Aluminium und Glas – allein diese Elemente machen 2700 m² aus. Hinzu kamen Fassadenbauteile in Pfosten-Riegel- sowie Elementbauweise (Schüco FWS 60) mit Türen in Schüco AD UP 75. Aepli produzierte und montierte 70 Fenster auf Basis von Schüco AWS 75, ergänzt durch 12 Gilgen-Schiebefronten und insgesamt 100 Türen, davon 10 mit Brandschutzanforderungen. Parallel auf fünf Gebäuden zu arbeiten, über 240 Tonnen Material zu koordinieren und punktgenau zu montieren – das war nur mit perfekter Logistik und einem über 60-köpfigen Team vor Ort möglich.
«Der Grossauftrag ‹Tivoli Garten› war eine regelrechte Materialschlacht», erläutert Ralph Hubmann, Teamleiter Fassadenbau, und fügt an: «Die grösste Herausforderung bestand darin, das richtige Bauteil zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu haben. Der Koordinationsaufwand war enorm und bezieht sich auf die gesamte Produktionskette – von der Planung über die Bestellung, die Fertigung und Oberflächenbehandlung sowie die Lieferung zur Baustelle bis hin zum Einbau am richtigen Montageort.» ■
Bautafel
Objekt:
Tivoli Garten, Spreitenbach
Architektur:
Dachtler Partner Architekten AG, Zürich
Totalunternehmer:
Eiffage Suisse AG, Zürich
Fassadenplanung:
Atelier P3 AG, Zürich
Fassadenbau:
Aepli AG, Gossau
Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 2.8 wichtige Informationen zum Thema «Warmfassaden» und im Kap. 2.9 wichtige Informationen zum Thema «Kaltfassaden».
Technische Daten
Kennzahlen
Hinterlüftete Metallfassade: ca. 20 300 m²
Betonelemente: ca. 820 m²
Ein- und zweiflügelige Türen: 100 Stück
Schiebefronten: 445 Stück
Leistungen von Aepli Metallbau
Hinterlüftete Metallfassade aus:
-Aluminiumblech 3 mm pulverbeschichtet
-Wärmedämmung 2-lagig λd ≤ 0,030 W/mK
-Tragkonstruktion aus isolierten Aluminiumkonsolen
Hinterlüftete Fassade mit Glasfaserbeton:
-Glasfaserbetonelemente 18 mm
-Wärmedämmung 2-lagig λd ≤ 0,030 W/mK
-Tragkonstruktion aus isolierten Aluminiumkonsolen
Hinterlüftete Fassade mit massiven Betonelementen:
-Fertigbetonelemente 140–250 mm
-Wärmedämmung 2-lagig λd ≤ 0,030 W/mK
-Unterkonstruktion aus Edelstahl mehrteilig und justierbar
Fenster, Türen und Pfosten-Riegel aus wärmegedämmten Aluminiumprofilen:
-Fensterprofile UF ≤ 1,3 W/m 2 K
-Pfosten-Riegel-Profile UF ≤ 1,2 W/m²K
-Türprofile UF ≤ 1,6 W/m 2 K
-3-fach-Isolierglas UG ≤ 0,6 W/m 2 K
-Schallschutz R‘w + Ctr = 37 dB