Januar 2016
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Transparent und trotzdem sicher

GELÄNDER

Glasgeländer geniessen in architektonischer Hinsicht eine grosse Akzeptanz. Speziell die Ausführungen mit unten, im Glasschuh
eingespannten Gläsern sind höchst transparent und gewähren eine beinahe uneingeschränkte Sicht in die Umgebung.
Was beim Bau von Geländern dieser Art zu beachten ist, erfahren Sie im Beitrag.


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Der hohe Transparenzgrad, den Glasgeländer mit unten durchlaufendem Schuhprofil bieten, trifft bei Architekten und Bauherrschaften auf grosse Sympathie. Aufgrund ihrer beinahe uneingeschränkten Durchsicht kommen sie speziell bei Terrassen und grösseren Balkonen als Absturzsicherung zur Anwendung. Je transparenter ein Geländer gestaltet wird, desto weniger lässt sich der physische Schutzmechanismus erkennen, was bei den Bewohnern zu gewissen Unsicherheiten führen kann. Eine Auslenkung oder ein Schwingen des Glases, hervorgerufen durch übliche Krafteinwirkungen im Zuge der Nutzung, verstärkt dieses Phänomen zusätzlich. Auch in Branchenkreisen geben Glasgeländer immer wieder Anlass zu technischen Diskussionen. Der Markt bietet verschiedenste Produkte Das Angebot an Glasschuhprofilen ist gross. Wer auf den entsprechenden Plattformen recherchiert, der trifft auf verschiedenste Anbieter. Der grösste Teil der angebotenen Systeme sind aus Aluminium hergestellt. Wesentliche Unterschiede findet man in den Bereichen der Eck- und Stossausbildungen, Abdichtungsmöglichkeiten und Verkleidungen. In statischer Hinsicht sind die wesentlichen Unterschiede in den vorgegebenen Einspanntiefen des Glases zu finden. Das Schweizerische Institut für Glas am Bau (SIGAB) empfiehlt eine Einspanntiefe von 150 mm. Einzelne Anbieter geben auch geringere Einspanntiefen vor. Wesentlich ist die Tatsache, dass die Einspanntiefe einen direkten Einfluss auf die Auslenkung des Glases hat. Je kleiner der Glaseinstand, desto grösser die Auslenkung im Handlaufbereich. Die reine Auslenkung hat jedoch nur bedingt mit der Tragfähigkeit des Glases und somit mit der Absturzsicherheit zu tun. Vielmehr bildet ein tieferer Einstand eine geringere Auslenkung und somit eine erhöhte psychische Sicherheit. Eine weitere wichtige Voraussetzung zur Verhinderung der Auslenkung ist eine hohe Grundstabilität des Glasschuhs. Der tiefste Glaseinstand hilft nichts, wenn der Glasschuh instabil gebaut ist oder die Verankerung an die Bausubstanz unzureichend ist. Die richtige Glasstärke Quelle: Corsin Roffler, Inhaber Roffler Ingenieure GmbH, 7208 Malans. www.roing.ch, www.roing.ch Da Geländer sicherheitsrelevante Bauteile sind, ist deren statischer Ausbildung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Es genügt nicht, sich auf die Herstellerangaben allein abzustützen. Diese sollten zwingend, der aktuellen Situation entsprechend, belegt und allenfalls kontrolliert werden. Glas weist die Eigenschaft auf, dass es durch die Reinigungen einem beschleunigten Alterungsprozess unterworfen ist. Bei der Reinigung werden dem Glas Mikrorisse in der Oberfläche zugefügt. Dies reduziert die Festigkeit erheblich. Versuche jedoch berücksichtigen diese Tatsache kaum, da in den meisten Fällen fabrikneue Verglasungen getestet werden. Die aufgeführte Tabelle macht klar ersichtlich, dass Geländerr die ab Boden - wie in der Zeichnung ersichtlich - gebaut werden, nicht mit Verbundsicherheitsglas aus 2 ¼ 10 mm Float mit PVBFolie ausgeführt werden können. Wichtig bei der Bemessung ist zudem, dass die Befestigung auf die baulichen Gegebenheiten abgestimmt wird. Es sind die minimalen Randabstände von Ankern einzuhalten (c,min), gerissener Beton ist zu beachten und die Frostgefahr in Bohrlöchern ist zu berücksichtigen. (Ende Hinweis von Corsin Roffler) Handlaufprofil ja oder nein? In technischer Hinsicht spricht alles für die Verwendung eines Handlaufprofils. Aus ästhetischen Gründen wird jedoch oftmals darauf verzichtet. Ein Abdeckprofil über der oberen Glaskante macht ein Geländer dauerhafter und das Eindringen von Wasser in die Folie - was ästhetische Veränderungen des Glases bewirken kann - wird weitgehend verhindert. Bilden Sie sich weiter Die Schweizerische Metall-Union bietet jeweils zweitägige Seminare zum Thema Geländerbau an. Diese Seminare zeichnen sich dadurch aus, dass sowohl BFU, SIA, SIGAB und SUVA vertreten sind und die Besucher für alle Geländer- Anwendungsbereiche geschult werden. Siehe www.smu.ch unter Metallbau / Veranstaltungen. Relevante Normen für den Bau von Glasgeländern:

• SIA 358 Geländer und Brüstungen (Ausgabe 2010)

• SIA 261 Einwirkungen auf Tragwerke (Ausgabe 2014)

• SIGAB D004 Sicherheit mit Glas - Personenschutz: Geländer aus Glas (Ausgabe 2007)

• BFU 2.003.01 Geländer und Brüstungen (Ausgabe 2012) BFU 2.006.01 Glas in der Architektur (Ausgabe 2010)

• EN ISO 14122-3/A1 Sicherheit von Maschinen - Ortsfeste Zugänge zu maschinellen Anlagen - Teil 3: Treppen, Treppenleitern und Geländer, Ausgabe 2010

• SN EN 13200-3 Zuschaueranlagen - Teil 3: Abschrankungen - Anforderungen, Ausgabe 2005