Dezember 2020
Dezember 2020
Die Projektgruppe erarbeitet an Workshops neue Lernziele und -inhalte für die Grundbildung Metallbauer/in EFZ.
Die Projektgruppe erarbeitet an Workshops neue Lernziele und -inhalte für die Grundbildung Metallbauer/in EFZ.

 

Totalrevision Grundbildung Metallbauer/in EFZ läuft

Die Totalrevision des Bildungsplans für Metallbau-Lernende ist in vollem Gange. Sie soll im Januar 2023 abgeschlossen sein. Ziel ist es, dass im August 2027 die ersten jungen Berufsleute ihre Lehre nach der neuen Berufsbildungsverordnung für Metallbauer/innen EFZ abschliessen.

Text: Roger Waber, Bild: zVg

Die Berufswelt verändert sich rasant, dies gilt auch für die Metallbauberufe. Durch Digitalisierung und Automatisierung verändern sich die Produktionsprozesse. Die weltweite Liberalisierung der Märkte verschärft den Konkurrenz- und Preisdruck. Die jungen Menschen von heute haben andere Ansprüche an Karriere und Beruf als die vorangegangenen Generationen. Sie verhalten sich anders. Die Baubranche setzt neue Architekturtrends, Gebäude werden nach individuellen Wünschen der Bauherren umgenutzt, neue Wohnformen entstehen. Der Fachkräftemangel in den Metallbauberufen nimmt zu.

 

Eine gute und breit abgestützte Grundausbildung

Diese Trends verändern das Berufsbild des Metallbauers und die entsprechende Grundbildung. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, setzte sich die achtköpfige Grundbildungskommission visionär mit dem künftigen Berufsbild des Metallbauers auseinander. Hierfür wurde ein Gesamtkonzept für die Totalrevision des Bildungsplans für den Beruf Metallbauer/in EFZ erarbeitet und am 10. Januar 2020 den mitwirkenden Milizlern vorgestellt. Die Totalrevision startete 2017 mit Umfragen in der Branche und mit Workshops, sogenannten World-Cafés, im Bildungszentrum Aarberg (BZA). Der Beruf Metallbauer/in EFZ soll sich dem Wandel der Zeit – Mensch, Markt und Umwelt – anpassen und auch in Zukunft eine gute, breit abgestützte Grundausbildung mit exzellenten Perspektiven bleiben.

 

Neue Lernziele und -inhalte

Um die Bewilligung – ein sogenanntes «Ticket» – beim Staatssekretariat für Forschung, Bildung und Innovation (SBFI) für das Aufgleisen des neuen Bildungsplans zu erhalten, musste zuerst in einem mehrmonatigen Prozess ein «Vorticket» eingeholt werden. Für dieses diente als Grundlage eine Online-Befragung, die das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) bei Betriebsinhabern, Berufsbildnern, Berufsfachschullehrern, Leitern von überbetrieblichen Kursen und Prüfungsexperten im Jahr 2017 durchführte. Unter der Begleitung von Eva Heinimann des für Berufsbildungsprojekte spezialisierten Berner Beratungsunternehmens B-Werk erarbeitet die Projektgruppe zurzeit das Qualifikationsprofil an verschiedenen Workshops. Sie definiert die neuen Handlungskompetenzen des neuen Berufsbildes und – daraus hergeleitet – die entsprechenden Lernziele und -inhalte.

 

Weiterer Fahrplan

Die Ergebnisse der bisherigen und der weiterführenden Arbeiten sowie der aktuelle Stand der Revision des Bildungsplans für Metallbauer/innen EFZ wird der Präsident der Grundbildungskommission an der Fachverbandsversammlung von Metaltec Suisse am 6. November 2020 vorstellen. Das neu erarbeitete Qualifikationsprofil wird danach an der Fachverbandsversammlung 2021 zur Genehmigung durch die Verbandsmitglieder vorgelegt. Zu guter Letzt wird der revidierte Bildungsplan beim SBFI eingereicht und in die Landessprachen übersetzt. Ab Spätsommer 2023 sollen die ersten Lernenden nach neuer Bildungsverordnung ihre vierjährige Lehre als Metallbauer/in EFZ beginnen.