April 2016
April 2016
Abo

Schweissen oder schrauben?

DRAHTSEILE FÜR FASSADEN

Dieses Bauwerk ist ein Superlativ mit Ausrufezeichen! Eine Jury des Technologie-Instituts in Chicago zeichnete es gar als bestes Hochhaus der Welt aus. Weil es zukunftsweisend, kein Betonberg, ästhetisch und umweltfreundlich ist. Massgebend – mit ihren Architekturseilen – am Bauwerk beteiligt war die Firma Jakob aus Trubschachen.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Wer daran vorbeigeht, ohne stehen zu bleiben und zu staunen, ist nicht von dieser Welt. Ein grünes Wunder hinter Ranken und Blattwerk, aufgezogen an zwei Wohntürmen mit Hilfe von 15 000 Metern Stahlseilen und Stäben. Um so etwas zustande zu bringen, braucht man Ideenreichtum, beste Materialien sowie die fähigsten Fachleute und Firmen.Seilsysteme für vertikale GärtenIn Sydney haben sie sich zusammengetan: der französische Stararchitekt Jean Nouvel, der französische Botaniker Patrick Blanc und – für die Ausführung – die australische Firma Tensile Design & Construct, die zunächst untersuchen musste, wie sich Kletter- und Rankgewächse bei hohen Windgeschwindigkeiten verhalten. Studien im Windkanal waren erforderlich, denn Erkenntnisse darüber, welche Kräfte in 120 Metern Höhe auf begrünte Fassaden einwirken und wie sich die Pflanzen stabilisieren lassen, gab es nicht. Im Ergebnis dieser weltweit einzigartigen Forschungsleistung stiess schliesslich die Firma Jakob aus dem schweizerischen Trubschachen zur ausführenden Firmengruppe. Ihre Architekturseile waren sowohl von der Haltbarkeit als auch von der Ästhetik her am besten geeignet, das kühne Projekt inmitten der australischen Metropole Wirklichkeit werden zu lassen.Verschattung und KühlungNun steht der Bau. «One Central Park» nennt sich das Ganze etwas nüchtern, obwohl Blühen und Grünen entlang steinerner Fassaden eher an den Zauber «hängender Gärten» erinnern. Bis in schwindelerregende Höhen und vorbei an 34 Wohnetagen türmen sie sich nachoben. Rekorde werden in Serie gebrochen. DieSeilsysteme der Firma Jakob aus der Produktreihe«Jakob Green Solutions» durchziehen inder Vertikalen 1120 Quadratmeter Fläche undtragen nicht weniger als 35 200 Pflanzen, dieim heissen australischen Sommer zugleich auchfür Verschattung und Kühlung im Gebäudeinnerensorgen. Bei intensiver Sonneneinstrahlungbescheren sie einen sparsameren Energieverbrauch,30 Prozent niedriger als normal. 623Wohnungen gibt es, da kommt eine Mengezusammen.Damit das Grün trotz der fehlenden Erdean den Wänden wachsen kann, wurde eigensein ferngesteuertes Tropf-Bewässerungssystementwickelt. Die Wurzeln der Pflanzen sind aufder Drahtverkleidung an einem Filz befestigt,der sich mit demineralisiertem Wasser tränkenlässt. Den Spezialseilen von Jakob macht dasnichts aus: Sie sind sogar gegen salzwasserhaltigeWitterungseinflüsse und das Pazifikklima inder Hafenstadt Sydney dauerhaft gefeit.Im One Central Park zu wohnen, ist etwasBesonderes und entsprechend teuer. Aber mankann auch als Besucher daran teilhaben. Esgibt trendige Cafés, Restaurants und Shops.Eine Rolltreppe führt in ein komplettes Einkaufszentrum.Und damit zwischen die beidenBaukörper, die das vielbewunderte Ensemblebilden, niemals ein Schatten fällt, sorgen Reflektorenund ein freitragender Heliostat auchdort für taghelles, natürliches Licht, wohin sichsonst niemals ein Sonnenstrahl verirren würde.Auch in der Nacht noch leuchtet es. Dann aberin Farbenpracht, als LED-Kunstwerk.