September 2021
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Personen- und Arbeitsschutz lohnt sich

Prävention 

Auch in Stahl- und Metallbaubetrieben erfordert die Arbeit immer wieder Tätigkeiten, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden gefährden können. Deshalb ist es wichtig, die Gefahren zu erkennen und die richtigen, präventiven Massnahmen einzuleiten. Der Beitrag zeigt einige kritische Gefahren und mögliche Präventionen auf.


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Arbeits- und Personenschutz ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsvorbereitung. Im abgebildeten Fall einer Treppenmontage sollte die Frage «Wie sichern wir unsere Monteure?» frühzeitig geklärt werden.
Arbeits- und Personenschutz ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsvorbereitung. Im abgebildeten Fall einer Treppenmontage sollte die Frage «Wie sichern wir unsere Monteure?» frühzeitig geklärt werden.

Prävention 

Personen- und Arbeitsschutz lohnt sich

Auch in Stahl- und Metallbaubetrieben erfordert die Arbeit immer wieder Tätigkeiten, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden gefährden können. Deshalb ist es wichtig, die Gefahren zu erkennen und die richtigen, präventiven Massnahmen einzuleiten. Der Beitrag zeigt einige kritische Gefahren und mögliche Präventionen auf.

Text und Bilder: Redaktion

Der Arbeitsalltag in einer metallverarbeitenden Unternehmung birgt verschiedenste Gefahren. Ob in der Werkstatt, im Lager, bei der Montage, im Büro oder auf der Strasse, die Mitarbeitenden sind stets einem gewissen Gefahrenpotenzial ausgesetzt. Es stellt sich weniger die Frage, wie viele Gefahren lauern, sondern vielmehr ob man sie erkennt und wie man ihnen begegnet. Wer die Gefahren erkennt, ist auch in der Lage zu agieren und entsprechende präventive Massnahmen zu planen und  zu vollziehen.

Arbeitsschutz ist Chefsache

Die Wahrung und Förderung der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten sind gesetzlich verankerte Unternehmerpflichten und unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Betrieb. Arbeitsunfälle und betriebsbedingte Erkrankungen führen zu Fehlzeiten, Betriebsstörungen, Qualitätsverlusten und nicht zuletzt zu menschlichem Leid. Durch Unfälle oder Krankheiten entstehen Kosten, die weitgehend vermeidbar wären.

Wer glaubt, dass Sicherheitsmassnahmen eher Kostentreiber und Effizienzbremser sind, die viel Zeit beanspruchen, liegt offensichtlich falsch, so belegen es verschiedenste Studien und Berechnungen. Ein Zeitverlust entsteht vor allem dann, wenn Arbeitssicherheit nicht geplant wird und es dadurch zu Unfällen kommt. Die Diskrepanz zwischen dem Betriebsaufwand, den es für die Unfallverhütung braucht, und dem Betriebsaufwand, der nach einem Unfall nötig ist, ist enorm. Schliesslich soll sicheres Arbeiten Unfälle verhindern und somit den Aufwand für die Arbeit tief halten.
Wichtig ist, dass zum Thema Personen- und Arbeitsschutz gewisse Strategien über die ganze Unternehmung vorliegen und dass Arbeitssicherheit kommuniziert und aktiv praktiziert wird. Bei Bedarf gibt es auch spezialisierte Unternehmungen, die beratend zur Seite stehen und entsprechende Konzepte ausarbeiten.
Die Suva hat auf ihrer Website die lebenswichtigen Regeln, welche die meisten Arbeitsunfälle verhindern, aufgeführt. Die Dokumente lassen sich kostenlos downloaden.
www.suva.ch unter lebenswichtige Regeln.

 

«Wichtig ist, dass zum Thema Personen- und Arbeitsschutz gewisse Strategien über die ganze Unternehmung vorliegen und dass Arbeitssicherheit kommuniziert und aktiv praktiziert wird.»  

Arbeitsvorbereitung bildet die Grundlage

Eine gute Arbeitsvorbereitung macht den Arbeitseinsatz effizient, speditiv und qualitativ hochstehend. Die Mitarbeitenden haben die geeigneten Arbeitsmittel dabei und wissen sie am richtigen Ort richtig einzusetzen. Eine gute Arbeitsvorbereitung umfasst also auch eine Gefährdungsermittlung. Die dadurch eingeleiteten Massnahmen gestalten das Arbeiten sehr viel sicherer. Unfälle passieren nämlich nicht, sie werden verursacht. Die Ursache liegt meistens irgendwo in der Phase der Arbeitsvorbereitung. Nehmen wir einmal die Instandhaltung von Anlagen oder Maschinen als Beispiel. Die Suva hat für solche Arbeiten lebenswichtige Regeln formuliert. Schon die erste Regel lautet: Arbeiten sorgfältig planen. Fachleute der Suva haben mehr als 100 Unfälle bei Instandhaltungsarbeiten untersucht und bei der Hälfte kann die Ursache explizit der Planung oder einer Improvisation zugeordnet werden.
Die Arbeitsvorbereitung beginnt mit der Arbeitsplanung oder Arbeitsorganisation. Hier wird entschieden, welche Hilfsmittel zur Anwendung kommen, welche Arbeitsmittel gebraucht werden und welche Verfahren man wählt. In der Arbeitsvorbereitung werden diese Arbeitsmittel und Arbeitsstoffe dann bereitgestellt – also zum Beispiel Werkzeuge und Persönliche Schutzausrüstungen (PSA). Arbeitskräfte werden entsprechend geschult oder eingewiesen, Eingaben werden getätigt und Ressourcen werden bereitgestellt. Es muss in dieser Phase definiert und geplant werden, welche Mitarbeitenden mit welchen Fähigkeiten zu dieser Arbeit und diesem Einsatz passen.
Eine nützliche Hilfestellung rund um die richtige Arbeitsvorbereitung bieten beispielsweise die Suva Checklisten 67124 oder 67192. Sie unterstützen dabei, eine Arbeitsvorbereitung Schritt für Schritt anzugehen, vom Arbeitsauftrag über die Gefährdungsermittlung, die Instruktion, die Regelung der Verantwortlichkeiten sowie Aus- und Weiterbildungen bis hin zu den nötigen Arbeitsmitteln.
 

Personenschutz durch richtige Arbeitskleidung

Die Rechtsgrundlagen sind klar, der Arbeitgeber hat die notwendige Ausrüstung zum Schutz der Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen und auch die Kosten zu tragen. Grundlage bilden auch die Artikel 5 und 90 der Verordnung über die Unfallverhütung (VUV).
Download: Hier
Diese gelten auch für Lernende oder Temporär-Mitarbeitende und schliessen den abnützungsbedingten Ersatz der PSA ein.
Arbeitsschutz ist Pflicht und Segen zugleich. Ein sicherer Arbeitsplatz, eine sichere Arbeitsausrüstung und sichere Arbeitskleidung sind von grosser Wichtigkeit und gleichzeitig fühlen sich die Mitarbeitenden wohler. Ob Schutzkleidung, Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Helme, Sicherheitsgurten, Atem-, Augen- oder Gehörschutz und vieles mehr, den höchsten Nutzen erzielt man, wenn diese Utensilien auch getragen werden. Dies wiederum erfordert die klaren Anweisungen der verantwortlichen Personen in der Unternehmung.
Verschiedene Anbieter verfügen über ein umfassendes Branchen-Know-how und bieten kompetente Beratung, auch an der Front im entsprechenden Betrieb.

Die Information über die Nutzung und Handhabung von Augen- oder Gehörschutz und vielem mehr erfordert die klaren Anweisungen der verantwortlichen Personen in der Unternehmung.
Die Information über die Nutzung und Handhabung von Augen- oder Gehörschutz und vielem mehr erfordert die klaren Anweisungen der verantwortlichen Personen in der Unternehmung.

Schweissrauch effizient absaugen

Beim Schweissen und Schleifen von Teilen werden im Produktionsalltag Stäube und Rauche freigesetzt, die gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen können und die Arbeitsumgebung verschmutzen. Insbesondere beim Schweissen von hochlegiertem Stahl können hohe Konzentrationen von Chrom(VI)-Verbindungen mit krebserzeugender Wirkung entstehen. Um metallverarbeitende Personen fachgerecht zu schützen, bieten sich verschiedenste Arten von Absauganlagen an. Hierfür empfiehlt es sich, von einer Fachperson ein bedürfnisgerechtes Konzept erstellen zu lassen, um eine optimale Lösung ohne Effizienzverlust zu erreichen.  

Bild: Teka.euUm metallverarbeitende Personen fachgerecht zu schützen, bieten sich verschiedenste Arten von Absauganlagen an.
Bild: Teka.eu
Um metallverarbeitende Personen fachgerecht zu schützen, bieten sich verschiedenste Arten von Absauganlagen an.

Sicherheit auf der Baustelle

Arbeitsbühnen sind sicher, produktiv und wirtschaftlich. So konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass mobile Arbeitsbühnen sicherer, wirtschaftlicher sowie ergonomischer sind und unnötige Belastungsverletzungen verhindern. Bewiesen wurde auch, dass nur ein geringer Prozentsatz der Unfälle mit Arbeitsbühnen passieren, während das Arbeiten mit Podesten, Fahrgerüsten und Leitern wesentlich mehr Unfälle verursacht. Zudem lässt es sich oftmals effizienter und flexibler arbeiten.

Arbeitsbühnen sind sicher, produktiv und wirtschaftlich. Sie ermöglichen ein sicheres Arbeiten auch hoch über dem Boden.
Arbeitsbühnen sind sicher, produktiv und wirtschaftlich. Sie ermöglichen ein sicheres Arbeiten auch hoch über dem Boden.

 

So nicht ! Hier wäre eine Arbeitsbühne wohl angebracht. Ein Zeitverlust entsteht vor allem dann, wenn Arbeitssicherheit nicht geplant wird und es dadurch zu Unfällen kommt.
So nicht ! Hier wäre eine Arbeitsbühne wohl angebracht. Ein Zeitverlust entsteht vor allem dann, wenn Arbeitssicherheit nicht geplant wird und es dadurch zu Unfällen kommt.

Staplerfahren erfordert Ausbildung

Nicht nur im Strassenverkehr müssen Regeln eingehalten werden. Auch bei Arbeiten mit dem Stapler sind diese unumgänglich. Deshalb brauchen Staplerfahrer spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Staplerfahrer müssen sorgfältig ausgewählt, gezielt ausgebildet und instruiert werden. Dafür ist der Arbeitgeber verantwortlich. Denn wer einen Stapler ohne Ausbildung fährt und die elementaren Regeln nicht kennt und einhält, kann nicht nur sich selber, sondern auch andere Personen in unmittelbarer Nähe gefährden.
Entsprechende Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten und Informationen unter: www.suva.ch unter Prävention / Sachthemen / Stapler

Wenn der Nacken knackt

Bei einem Vollzeitpensum am Bürotisch entstehen für den Körper bis zu 2000 Stunden Dauerbelastung pro Jahr. Dies in mehr oder weniger derselben Haltung. Da spielen ergonomische Infrastrukturen eine zentrale Rolle. Ergonomie ist heute in keinem Büro mehr ein Fremdwort. Fast jeder weiss, dass Ergonomie bei der täglichen Bildschirmarbeit wichtig ist. Doch wird diesem Wissen auch Rechnung getragen?

Für Mitarbeitende, die täglich mehrere Stunden am Bürotisch verbringen, spielen ergonomische Infrastrukturen eine zentrale Rolle.
Für Mitarbeitende, die täglich mehrere Stunden am Bürotisch verbringen, spielen ergonomische Infrastrukturen eine zentrale Rolle.

 

Mit dem richtigen und korrekt eingestellten Bürostuhl, allenfalls einem höhenverstellbaren Sitz-/Stehpult, der optimalen Höheneinstellung des Bildschirms, der ausgewogenen Beleuchtung und vielen weiteren Massnahmen können eine optimale Grundlage geschaffen und Beschwerden aktiv vorgebeugt werden. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass auch bei bestens eingerichteten Büro-Arbeitsplätzen immer noch das Schlüsselproblem, zu wenig Bewegung und somit mangelnde Durchblutung der Muskulatur, bestehen bleibt. Wer täglich zweimal sieben Minuten in gezielte Turnübungen investiert, wird seine Anfälligkeit auf Beschwerden markant reduzieren können. Wichtig ist dabei zu beachten, dass bei diesen Übungen Muskeln und Sehnen nicht nur gestreckt und verrenkt werden, sondern, dass die gefährdete Muskulatur solange bewegt wird, bis die Durchblutung aktiv angeregt ist. Und – natürlich ist auch in der Freizeit eine ausgewogene Bewegung der strapazierten Muskulatur empfehlenswert.

Wichtige Informationen und Lernmodule zur optimalen Gestaltung von Büroarbeitsplätzen finden Sie unter: www.ekas-lernmodule.ch