Juli 2025
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Nachhaltigkeit, Technologie und Architektur im Einklang

Ecopark Tivoli, Spreitenbach

Mitten im dicht besiedelten Limmattal hat ein bemerkenswertes Projekt gezeigt, wie sich ein ehemaliges Einkaufszentrum in einen zukunftsweisenden Ort für Arbeiten, Erholen und Leben verwandeln lässt. Der Ecopark Tivoli in Spreitenbach steht für ein neues Kapitel in der Schweizer Architektur – eines, das Technologie, Nachhaltigkeit und urbane Qualität intelligent vereint.


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Der Ecopark Spreitenbach verdeutlicht, wie sich ein ehemaliges Einkaufszentrum in einen zukunftsweisenden Ort für Arbeiten, Erholen und Leben verwandeln lässt.
Der Ecopark Spreitenbach verdeutlicht, wie sich ein ehemaliges Einkaufszentrum in einen zukunftsweisenden Ort für Arbeiten, Erholen und Leben verwandeln lässt.

 

Ecopark Tivoli, Spreitenbach

Nachhaltigkeit, Technologie und Architektur im Einklang

Mitten im dicht besiedelten Limmattal hat ein bemerkenswertes Projekt gezeigt, wie sich ein ehemaliges Einkaufszentrum in einen zukunftsweisenden Ort für Arbeiten, Erholen und Leben verwandeln lässt. Der Ecopark Tivoli in Spreitenbach steht für ein neues Kapitel in der Schweizer Architektur – eines, das Technologie, Nachhaltigkeit und urbane Qualität intelligent vereint.

Text: Reynaers Aluminium / Bilder: David Odermatt (Keller Metallbau)

Herzstück der baulichen Erneuerung ist die Fassadentechnik: Eingesetzt wurden Systeme von Reynaers Aluminium, die nicht nur optisch überzeugen, sondern auch in energetischer Hinsicht neue Standards setzen.
1970 als erstes Shoppingcenter der Schweiz eröffnet, prägte das «Shoppi» über Jahrzehnte das Einkaufsverhalten einer ganzen Region. Später kam das benachbarte Tivoli dazu. 2001 folgte der Zusammenschluss beider Zentren – die Ära des Shoppi Tivoli begann. Doch die Bedürfnisse der Nutzer wandelten sich. Urbane Lebensräume sollen heute mehr sein als reine Konsumorte: nachhaltig, sozial, flexibel und ökologisch.
Im Jahr 2022 startete die umfassende Umnutzung und Erneuerung des Gebäudes. Ziel war es, einen Ort zu schaffen, der nicht nur architektonisch überzeugt, sondern auch ein starkes Zeichen für ressourcenschonendes Bauen und nachhaltige Stadtentwicklung setzt. So wurde das Shoppi Tivoli zum Ecopark – mit neuem Namen, neuer Nutzung und zukunftsorientierter Gebäudetechnik.

MasterLine 8 mit elektrochromen Gläsern

Eine der zentralen Innovationen in der Gebäudehülle ist die Integration von Reynaers MasterLine 8-Fenstern in Spezialausführung mit SageGlass. Diese elektrochrome Verglasung ersetzt die klassische Sonnenschutztechnik durch eine dynamische, elektronisch steuerbare Tönung. Verbaut wurden insgesamt 580 Fenster, davon rund 480 mit elektrochromen Gläsern MasterLine 8, die das Gebäude nach aussen hochwertig erscheinen lassen und zugleich aktiv zur Energieeffizienz beitragen.
Die Technologie funktioniert auf Basis einer mehrschichtigen Beschichtung aus leitfähigen Oxiden und Wolframoxid, die auf elektrische Impulse reagiert. Wird Spannung angelegt, bewegen sich Lithium-Ionen zwischen den Schichten. Das Glas kann dadurch stufenlos von klar bis stark getönt geschaltet werden – ganz ohne mechanische Bauteile. Sensoren messen dabei laufend Sonnenstand, Temperatur, Helligkeit und Tageszeit, um die optimale Tönung automatisch anzupassen. Alternativ kann das System manuell oder über ein Gebäudemanagementsystem gesteuert werden.
Die Vorteile:
• Reduzierter Kühlbedarf im Sommer durch weniger Wärmeeintrag
• Mehr Komfort für Nutzer dank blendfreiem Tageslicht
• Maximale architektonische Freiheit ohne störende Beschattungselemente
• Lange Lebensdauer und geringer Wartungsaufwand.
Gerade für Büro-, Gewerbe- oder Dienstleistungsflächen mit hoher Verglasung stellt diese Lösung einen echten Mehrwert dar – ökonomisch wie gestalterisch. In Kombination mit dem MasterLine 8-Profil lassen sich die grossflächigen Fenster optimal integrieren. Das System ist bekannt für seine hohe thermische und akustische Performance, Stabilität und gestalterische Flexibilität.  

Reynaers MasterLine 8 mit SageGlass sorgt für dynamischen Sonnenschutz ohne klassische Verschattung.
Reynaers MasterLine 8 mit SageGlass sorgt für dynamischen Sonnenschutz ohne klassische Verschattung.

 

ConceptWall 50TT – die tragende Struktur der Fassade

Neben der Fensterlösung kam auch das Pfosten-Riegel-System ConceptWall 50TT von Reynaers zum Einsatz. Insgesamt wurden 74 vertikale Stangen à 7 m Länge verbaut, die die Hauptstruktur der Fassade bilden. Das System eignet sich ideal für grossflächige Glasfassaden, bietet hervorragende Wärmedämmung und trägt entscheidend zur Energieeffizienz des Gebäudes bei.
Besonders geschätzt wurde beim Ecopark Tivoli die hohe Gestaltungsfreiheit des Systems: ConceptWall 50TT erlaubt unterschiedliche Öffnungstypen, Kombinationen mit Fixverglasung, beweglichen Elementen sowie anspruchsvollen Anschlussdetails. Dank der schlanken Profilansicht bleibt die Architektur filigran, während gleichzeitig hohe statische Anforderungen erfüllt werden.
Die präzise Abstimmung zwischen Metallplaner, Verarbeiter und Reynaers Aluminium stellte sicher, dass sowohl die SageGlass-Integration als auch die Pfosten-Riegel-Konstruktion technisch und ästhetisch perfekt zusammenspielen – ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts.   

Neben der Fensterlösung kam auch das Pfosten-Riegel-System ConceptWall 50TT von Reynaers zum Einsatz.
Neben der Fensterlösung kam auch das Pfosten-Riegel-System ConceptWall 50TT von Reynaers zum Einsatz.

 

Technik trifft Nachhaltigkeit

Der Ecopark ist nicht nur ein bautechnisches Vorzeigeprojekt – er folgt einem konsequenten Nachhaltigkeitsprinzip. Der CO₂-neutrale Betrieb wird durch den Einsatz von Fernwärme und Photovoltaik sichergestellt. Ein weiteres Element ist die exzellente Anbindung an den öffentlichen Verkehr, ergänzt durch zahlreiche E-Ladestationen und eine Veloinfrastruktur.
Doch der Höhepunkt ist der neue Dachgarten auf 2500 m² Fläche, der in 13 m Höhe einen lebendigen Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere bietet. Mit einheimischen Pflanzenarten, Insekten- und Vogelhabitaten, Wasserstellen, Sportplätzen, Kräuterbeeten und Sitzgelegenheiten wird hier Biodiversität gefördert und gleichzeitig ein angenehmes Mikroklima geschaffen. Der Garten ist allen Mietenden zugänglich und steht sinnbildlich für den Anspruch, natürliche und gebaute Umwelt sinnvoll zu verbinden.   ■

 

Bautafel

Objekt:

Ecopark Tivoli, Spreitenbach

Bauherrschaft:

Martin Lenz AG, Baar

Architekt:

Vonplon Architektur AG, Baar

Metallbauer:

Werner Keller Technik AG, Dallenwil

Verwendete Produkte:

Reynaers MasterLine 8 mit elektrochromer Verglasung, ConceptWall 50TT

www.reynaers.ch

 

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 2.8 wichtige Informationen zum Thema «Warmfassaden».