

Mehr Sicherheit durch durchdachte Konzepte
Einbruchschutz im Metallbau
Einbruchschutz beginnt oft beim Metallbau – denn stabile Innen- und Aussenabschlüsse sind die erste Barriere. Ergänzend dazu leisten Alarmanlagenbauer einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit. Ein umfassendes Verständnis der Anforderungen und Möglichkeiten im mechanischen und elektronischen Einbruchschutz ist für Unternehmer, die in diesen Geschäftsbereichen tätig sind, unverzichtbar.
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Einbruchschutz im Metallbau
Mehr Sicherheit durch durchdachte Konzepte
Einbruchschutz beginnt oft beim Metallbau – denn stabile Innen- und Aussenabschlüsse sind die erste Barriere. Ergänzend dazu leisten Alarmanlagenbauer einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit. Ein umfassendes Verständnis der Anforderungen und Möglichkeiten im mechanischen und elektronischen Einbruchschutz ist für Unternehmer, die in diesen Geschäftsbereichen tätig sind, unverzichtbar.
Einbruchschutz ist nicht nur Aufgabe von Polizei oder Sicherheitsdiensten, auch Metallbauer spielen eine zentrale Rolle bei der Absicherung von Gebäuden. Insbesondere Fenster, Türen und Fassadenelemente stellen häufige Schwachstellen dar und müssen fachgerecht geplant, ausgeführt oder nachgerüstet werden. Die nach wie vor steigende Zahl an Einbrüchen erhöht die Nachfrage nach mechanischen Schutzmassnahmen, die Einbrechern den Zugang erschweren und Zeit kosten, denn je länger ein Einbruchversuch dauert, desto eher wird er abgebrochen. Einfache Werkzeuge wie Schraubendreher oder Brecheisen genügen oft für einen Einbruch, wenn keine geeignete Sicherung vorhanden ist. Neben Wohnhäusern sind zunehmend auch Gewerbebauten betroffen. Metallbauunternehmen tragen hier besondere Verantwortung, denn sie liefern und montieren sicherheitsrelevante Bauelemente. Dennoch wird der Einbruchschutz in vielen Projekten – vor allem in der frühen Planungsphase – vernachlässigt. Genau hier liegt jedoch der grösste Hebel für effektiven Schutz.
Mechanischer Einbruchschutz als erste Verteidigungslinie
Mechanische Sicherungen sind nach wie vor der wichtigste und effektivste Bestandteil eines Einbruchschutzkonzepts. Der grosse Vorteil: Sie wirken präventiv. Je mehr Zeit ein Einbrecher benötigt, um ein Objekt zu überwinden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er von seinem Vorhaben ablässt. Für Metallbauunternehmer ergeben sich hier zahlreiche Handlungsmöglichkeiten.
Einbruchhemmende Türen und Fenster
Nach SN EN 1627 klassifizierte Elemente (Widerstandsklassen RC1 bis RC6) sind heute Stand der Technik. Für Wohngebäude gelten RC2 oder RC3 als angemessen – bei Gewerbebauten oft RC3 oder höher. Wichtig ist die vollständige Systemprüfung (Rahmen, Flügel, Beschlag, Verglasung und Bausubstanz).
Verglasung
Durchwurfhemmende oder durchbruchhemmende Verglasungen (P4A bis P8B nach SN EN 356) ergänzen einbruchhemmende Rahmenkonstruktionen sinnvoll. Verbundsicherheitsglas ist dabei kein Allheilmittel, sondern Teil eines Gesamtkonzepts.
Fenstergitter und Schutzgitter
Insbesondere im Erdgeschoss oder bei gefährdeten Fenstern (z. B. in Kellerräumen) bieten stabile Fenstergitter einen kosteneffizienten Schutz. Dabei ist auf eine fachgerechte Verankerung im Mauerwerk oder in der tragenden Struktur zu achten. Schutzgitter lassen sich auch mechanisch in verschiedenen Stahlqualitäten zusammenbauen.
Rollgitter und Rollläden
Gerade im gewerblichen Bereich können elektrisch oder manuell betriebene Rollgitter ein effektiver Schutz für grossflächige Glasfassaden oder Schaufenster sein. Auch hier gilt: Mechanische Stabilität und geprüfte Qualität sind entscheidend.
Schlösser und Beschläge
Einbruchsichere Schlösser, Schutzbeschläge und Mehrfachverriegelungen erhöhen die Widerstandskraft einer Tür deutlich. Auch hier lohnt der Blick auf zertifizierte Produkte, z. B. nach SN EN 18251 und SN EN 18257.
Elektronischer Einbruchschutz als Ergänzung
Elektronische Systeme wie Alarmanlagen, Bewegungsmelder oder Videoüberwachungssysteme werden immer günstiger und leistungsfähiger. Doch ein Trugschluss wäre, sich allein auf Technik zu verlassen. Elektronischer Einbruchschutz kann mechanischen Schutz nicht ersetzen, sondern ihn nur sinnvoll ergänzen. Im Endeffekt hilft es wenig, wenn nach einem erfolgreichen Einbruch ein Video der Tat zur Verfügung steht.
Welche Systeme sind relevant?
Einbruchmeldeanlagen (EMA)
Sie detektieren unbefugtes Eindringen und alarmieren Personen oder Sicherheitsdienste. Wichtig sind eine fachgerechte Installation und eine regelmässige Wartung.
Videoüberwachung
Sie wirkt abschreckend und hilft bei der späteren Aufklärung. Moderne IP-Kameras ermöglichen zudem Fernzugriff und Cloud-Speicherung.
Zutrittskontrolle
Elektronische Schliesssysteme, Transponder oder biometrische Scanner regeln den Zugang zu sicherheitskritischen Bereichen.
Was ist bei der Integration zu beachten?
Metallbauer sind oft in die Montage solcher Systeme involviert – zumindest was die Vorbereitung (Kabeldurchführungen, Befestigungspunkte, Schutzgehäuse etc.) betrifft. Eine enge Abstimmung mit Elektrofachbetrieben ist deshalb essenziell. Insbesondere sind auch Zuleitungen, Kabelführungen und Zuständigkeiten zu klären.
Normen, Vorschriften und Fördermöglichkeiten
Metallbauunternehmer, die im Bereich Einbruchschutz tätig sind, müssen sich mit einer Vielzahl von Normen und Richtlinien auseinandersetzen. Die wesentlichen im Überblick:
SN EN 1627 bis 1630: Europäische Normenreihe für einbruchhemmende Fenster, Türen und Fassaden.
SN EN 356: Sicherheitsverglasungen.
DIN 18104 Teil 1 und 2: Nachrüstprodukte für Fenster und Türen.
SN EN 1628 / 1629: Prüfverfahren zur Bestimmung der Widerstandsfähigkeit unter statischer / dynamischer Belastung.
SN EN 12209: Mechanisch betätigte Schlösser und Schliessbleche.
Chancen für Metallbauunternehmen
Der Markt für sicherheitsrelevante Bauelemente wächst – nicht nur im Neubau, sondern vor allem bei der Nachrüstung im Bestand. Hier liegt ein grosses Potenzial für qualifizierte Metallbauunternehmen.
Beratungskompetenz
Kunden sind auf Expertenwissen angewiesen. Wer normgerecht und praxisnah beraten kann, hebt sich von den Wettbewerbern ab.
Spezialisierung
Ein gezielter Fokus auf einbruchhemmende Konstruktionen (z. B. RC2/RC3-Elemente) kann ein Alleinstellungsmerkmal und neue Geschäftsfelder schaffen.
Zusammenarbeit mit Sicherheitsfirmen
Kooperationen mit Elektrounternehmen oder Sicherheitsdienstleistern ermöglichen Komplettlösungen aus einer Hand.
Nutzungsvereinbarung für Türen
Bei stark beanspruchten Türen sollte der Metallbauer die Nutzung genau prüfen. Die Belastung von Bändern, Profilen und Beschlägen variiert stark. Eine Nutzungsvereinbarung mit der Bauherrschaft ist sinnvoll. Verwenden Sie nur geeignete, systemkonforme Beschläge und prüfen Sie deren Eignung. Fertigung und Montage sind sorgfältig zu überwachen. Schulen Sie Ihr Team für Reinigung und Schmierung der Beschlagteile. Führen Sie eine Funktionskontrolle durch und schliessen Sie möglichst einen Wartungsvertrag ab – zur Sicherung der Gebrauchstauglichkeit und zur Vermeidung von Garantieproblemen.
Beachten Sie SIA 343 (Tabelle 16) und SN EN 12400. Für Fluchtwegtüren: Merkblatt TK 004 auf www.metaltecsuisse.ch unter Technik / Merkblätter-Richtlinien. ■