Juni 2018
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Maximale Lösungskompetenz mit BIM

BUILDING INFORMATION MODELING

Jansen AG • Die digitale Transformation verändert die Bauwirtschaft grundlegend. Sie ersetzt die gewohnten Werkzeuge und bringt neue Methoden hervor. Wie geht ein weltweit operierendes Unternehmen wie Jansen mit BIM um? Folgender Artikel und das Interview mit dem BIM-Verantwortlichen geben Antworten.


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Das Alphabet umfasst 26 Buchstaben. Aus diesen sind unendlich viele Wortkonfigurationen, Sätze und Texte zu kombinieren. Ein System, das fast uneingeschränkte Vielfalt und Ausdrucksmöglichkeiten bietet, sofern man den Umgang mit dem System und den einzelnen Buchstaben beherrscht. So geht es auch im Umgang mit BIM. Hinter den drei Buchstaben und dem dahinter verborgenen «Building Information Modeling» eröffnet sich dem Nutzer eine neue Welt innerhalb des digitalgestützten Planens und Bauens.
Das Traditionsunternehmen Jansen mit Sitz im schweizerischen Oberriet entwickelt, fertigt und vertreibt Präzisionsstahlrohre und Stahlsysteme (z. B. für Fenster, Türen und Fassaden) sowie Kunststoffprodukte für die Baubranche und die Industrie.
Seit 2015 arbeitet Jansen mit BIM und seit Anfang 2018 existiert bei Jansen das BIM-Kompetenzzentrum «Technik & Digital». Zudem ist das Unternehmen Teil der Herstellerinitiative «productsforbim». Das Ziel der Initiative ist die Sicherstellung der praxisnahen Implementierung von digitalen Herstellerinformationen, um die digitalen Prozesse für Planer, Verarbeiter, Produkthersteller und Betreiber von Gebäuden voranzutreiben.
Im folgenden Interview beantwortet Roger Wollhaupt, BIM-Verantwortlicher bei Jansen, Fragen zur Digitalisierung im Bauwesen und zum Umgang mit BIM.
Interview
Herr Wollhaupt: Was sind für Sie als Herstellerfirma derzeit die grössten Herausforderungen hinsichtlich der Digitalisierung?
Die Sichtweise auf die Digitalisierung und BIM ist weit mehr als nur ein IT-Thema. Wir als Hersteller müssen auch den Prozess des Sales-Managements überdenken, da mit der Digitalisierung in Zukunft ganz anders verkauft wird als heute. Wir werden die Chancen und Herausforderungen ausloten und für uns herausfinden, wie wir als Jansen AG mit den neuen digitalen Prozessen das Angebot für unsere Kunden optimieren und unsere internen Abläufe entsprechend verbessern können.
Sehen Sie als Leiter des Bereichs «Technik Digital» eines weltweit operierenden Unternehmens Unterschiede im internationalen Vergleich? Ist die Digitalisierung des Bauens in gewissen Ländern fortgeschrittener als in anderen?
Das ist definitiv der Fall. Allgemein spricht man innerhalb von Europa von einem «Nord-Süd-Gefälle». UK und die skandinavischen Länder haben das Thema BIM bereits vor Jahren aufgegriffen und auch mit staatlichen Vorgaben (Richtlinien und Gesetzen) dafür gesorgt, dass die Industrie sich dem Thema zwangsweise widmen musste. Seit rund zwei Jahren sind für öffentliche Ausschreibungen in UK Nachweise der BIM-Tauglichkeit seitens der Hersteller zu erbringen. Ab dem Jahr 2015 hat sich das Thema BIM auch in Mitteleuropa sowie jetzt neu in Südeuropa etabliert und wird intensiv vorangetrieben.
Weshalb ist BIM in aller Munde?
BIM ist verglichen mit Industrie 4.0 nicht nur eine Evolution, sondern eine echte Revolution. Es geht nicht nur um das Vernetzen oder das Sammeln von Big Data mit entsprechenden Analysen, sondern um komplett neue Abläufe, Formen der Zusammenarbeit und Funktionsweisen auf allen Ebenen der Baubranche.
Als Hersteller bzw. Bauzulieferer haben Sie eine andere Herangehensweise an BIM als Planer/Architekten. Wie geht Jansen mit der Digitalisierung und BIM um?
Dank der Digitalisierung gelangen relevante Informationen schneller und gezielter zu den Kunden. Somit bietet sich für uns als Hersteller die Chance, sich bereits in der ersten Phase der Konzeption in den Fokus der Planer zu rücken. Wir sind überzeugt, dass der digitale Austausch nachhaltig zu einem effizienteren Projektmanagement sowie einer besseren Planungs- und Ausführungsqualität führt.
Da vor dem realen Bauen digital gebaut wird, sind es somit gerade die Hersteller von Bauprodukten, die praxisgerechte Lösungen für das digitale Abbild des Gebäudes anbieten müssen.
Reicht es nicht als Hersteller und Lieferant von Bauteilen, CAD-kompatible Dateien anzubieten, damit Planer arbeiten und Ihre Produkte integrieren können?
Nein. Einmal erstellte, bearbeitete und verwendete Daten in einem Gebäude sollen mit der Methode BIM, bzw. dem Prozess BIM, durchgängig nutzbar sein und allen Beteiligten zwecks weiterer Bearbeitung oder Prüfung zur Verfügung stehen. Geometrische Informationen aus CAD-Daten oder Bauteilbibliotheken etc. reichen hier bei weitem nicht aus. Intelligente, parametrisierbare 3D-Objekte ausgestattet mit entsprechenden Produkt-Beschreibungen, -Kennzahlen oder Klassifizierungskennzeichen sind eine zwingende Voraussetzung für BIM.
Ist BIM ein Ersatz für CAD?
BIM ersetzt CAD nicht. CAD bedeutet nichts anderes als computerunterstütztes Zeichnen. CAD wird immer ein Teil von BIM bleiben. Das heute noch weitverbreitete 2D-Zeichnen wird sich aber in den nächsten Jahren in die 3D-Welt verlagern, da 3D-Objekte die Basis für ein BIM-Gebäudemodell bilden. Aus Gründen der Effektivität und Effizienz wird somit in Zukunft bereits in der Design- und Planungsphase direkt mit 3D-Objekten gestartet.