April 2019
April 2019
Abo

Grösse des Wohnhauses anders definiert

FENSTER / FASSADEN

Australische Wohnhäuser gehören zu den grössten der Welt. Das resultiert in Landschaftszersiedlung durch autoabhängige, kaum vom Nahverkehr erschlossene Wohngebiete und einem hohen Energieverbrauch auch in den Gebäuden. Wie man auch mit (etwas) weniger Wohnfläche zurechtkommt, zeigen Austin Maynard Architects mit dem THAT House in Melbourne – auf
immerhin 252 m2 Wohnfläche.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Die Antwort auf die Frage «Wie viel ist genug?
» muss jede Gesellschaft und jeder Einzelne für sich selbst finden. Bei der Bauherrenfamilie des THAT House in Melbourne lautete sie, in Zahlen gefasst: 252 m2. Damit ist der Neubau immer noch um fast die Hälfte kleiner als seine Nachbarn – und ausserdem deutlich weniger introvertiert. Denn während andere
Grundstücke im Statteil Northcote fast komplett überbaut sind, öffnet sich dieses Gebäude zu einem kleinen Garten mit Rasenstück und voluminösem Swimmingpool.
Drei Kuben bilden das Haus
Die vorn und hinten komplett verglasten Kuben bilden das Haus. Die beiden unteren sind aus Betonsteinen gemauert und mit einer Stahlbeton-Flachdecke versehen. Zwischen
ihnen verläuft der zentrale Erschliessungskorridor, der gleichsam das Rückgrat des Hauses
bildet. Der Kubus im Obergeschoss hingegen basiert auf einer Holz-Stahl-Skelettkonstruktion.
Neben Glas, lackiertem Stahl und weiss
gestrichenem Beton sind Wellblech und «gumwood
» – das rötliche Holz einer in Ostaustralien
vorkommenden Myrthenart – die prägenden
Materialien des Neubaus.
Bewusst vermieden Austin Maynard Architects
die fliessenden, aber oft überdimensionierten
Räumevieler anderer an der klassischen
Moderne orientierter Wohnhäuser. Stattdessen
gaben sie dem THAT House das Motto «alone,
together»: Man wohnt zusammen, kann sich
aber jederzeit in kleine Separées zurückziehen,
die sich durch Schiebetüren und Drehwände
abtrennen lassen. Auch der Essbereich
schliesst nicht etwa nahtlos an die Küche an,
sondern ist von dieser durch einen kleinen
Patio getrennt. Nicht nur was die Wohnfläche
betrifft, orientierten sich Bauherr und Architekten
an ökologischen Prinzipien: Die grossen
Glasflächen weisen nach Norden und Süden;
die West- und Ostfassaden sind hingegen fast
komplett geschlossen, um unerwünschte Wärmeeinträge
durch die tief stehende Sonne zu
vermeiden. Aus dem gleichen Grund wählten
die Architekten für die Flachdächer eine helle
Dachbahn mit hoher Albedo. Im Garten ist eine
Regenwasserzisterne vergraben, deren Wasser
zur Toilettenspülung wiederverwendet wird,
und auf dem Dach des Obergeschosses wurde
eine Photovoltaikanlage installiert.