Elegante Zargenlösungen unsichtbar befestigt
Befestigungstechnik
Beim Umbau des Geschäftshauses an der Zollstrasse 20/36 in Zürich traf architektonische Vision auf technische Raffinesse. Die Wyss Aluhit AG entwickelte für 67 Lifttüren passgenaue Zargenlösungen – formschön, funktional und flexibel im Einbau. Ein Projekt, bei dem millimetergenaue Metallbaukunst gefragt war.
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Befestigungstechnik
Elegante Zargenlösungen unsichtbar befestigt
Beim Umbau des Geschäftshauses an der Zollstrasse 20/36 in Zürich traf architektonische Vision auf technische Raffinesse. Die Wyss Aluhit AG entwickelte für 67 Lifttüren passgenaue Zargenlösungen – formschön, funktional und flexibel im Einbau. Ein Projekt, bei dem millimetergenaue Metallbaukunst gefragt war.
Wenn architektonische Ansprüche auf bauliche Realität treffen, braucht es clevere Detaillösungen. Beim Geschäftshaus an der Zollstrasse 20/36 in Zürich, umgestaltet von Michael Meier Marius Hug Architekten AG, wurde genau das zur Herausforderung. 67 Liftzugänge – teils Personen-, teils Warenaufzüge – sollten technisch und gestalterisch neu interpretiert werden. Die Wyss Aluhit AG entwickelte in enger Zusammenarbeit mit der Schindler Aufzüge AG ein durchgängiges Zargensystem, das unterschiedlichste Gegebenheiten in ein harmonisches Ganzes überführt.
Ein Projekt mit vielen Variablen
Das Gebäude vereint verschiedenste Anforderungen: Vom öffentlichen Erdgeschoss mit hoher Nutzungsfrequenz bis zu ruhigen Obergeschossen, vom Gastrolift bis zur Triplexanlage. Zusätzlich erschwerten die stark variierende Rohbaumasse, sichtbare Spuren des Altbaus und Schnittstellen mit anderen Gewerken die Umsetzung. «Hier war echte Massarbeit gefragt – nicht nur im Handwerk, sondern bereits in der Planung», sagt Erwin Barmet, Projektleiter bei der Wyss Aluhit AG.
Technische Raffinesse auf kleinstem Raum
Das Herzstück des Systems ist ein eigens entwickeltes Aluminium-Strangpressprofil mit lediglich 40 mm Ansichtsbreite für die Zarge (farblich dunkel im Bild). Dank minimalen Eckradien fügt es sich präzise in das architektonische Konzept ein. Ein Standard-Aluwinkel lässt sich von vorne einklipsen und definiert die Tiefe – sauber, stabil, fast unsichtbar. Der Übergang zwischen der Sturzzarge und den senkrechten Zargen erscheint durchdacht und reduziert. Keine störenden Kanten, keine sichtbaren Verschraubungen. Sichtbar bleibt nur ein schmaler Stoss, der die Elemente elegant verbindet.
Ein besonderes Augenmerk galt der Befestigung: Die Zargen ruhen auf einer verschiebbaren Unterkonstruktion aus ineinandergreifenden U-Profilen. Diese lassen sich in Breite und Höhe justieren, was den exakten Einbau trotz unregelmässiger Wandabschlüsse ermöglicht. Die Tiefe definiert wiederum der eingeklipsbare Aluwinkel, der auf Mass gefertigt wird. Dieses System war entscheidend, um trotz der stark variierenden Bausubstanz eine einheitliche Zargenlage zu garantieren.
Schraubenlose Befestigung – für maximale Klarheit
Ein besonderes Detail sind die Sturzverkleidungsbleche. Sie wurden eingehängt und kommen ganz ohne sichtbare Schrauben aus. Das verstärkt die gewünschte architektonische Reduktion und bringt visuelle Ruhe in den Liftzugang. Die Linie der Fassade wird damit über die Lifttür hinaus weitergeführt – ein kleines, aber wirkungsvolles Element.
Oberflächenvielfalt als Gestaltungselement
Die Zargenlösungen mussten nicht nur technisch überzeugen, sondern auch unterschiedlichsten Oberflächenansprüchen gerecht werden. So kamen bei den Lift-Duplex- und Triplexanlagen eloxierte Aluminiumprofile (Colinal 3180 im Erdgeschoss, geschliffen, gebürstet und farblos eloxiert im Obergeschoss) zum Einsatz. Die Sturzverkleidungen bestehen entweder aus gebürstetem Aluminium oder geschliffenem CNS-Blech mit Korn 320 – immer abgestimmt auf das jeweilige architektonische Umfeld.
Im Bereich des Waren- und Gastrolifts wurde zusätzlich ein Rammschutz integriert: Das Grundsystem wurde mit 1,5 mm starkem, geschliffenem CNS-Blech verkleidet – widerstandsfähig, funktional, aber optisch trotzdem im Einklang mit den übrigen Anlagen. Auch farblich wurden Akzente gesetzt: Vertikale Zargen unterscheiden sich bewusst in ihrer Tönung von anderen Blechelementen und unterstreichen so die feine Gliederung der Liftanlagen.
Von der Idee zur Umsetzung
Die technische Komplexität des Projekts erforderte eine enge Abstimmung aller Beteiligten. Bereits in der Planungsphase wurde ein 1:1-Muster gefertigt, das gemeinsam mit den Architekten geprüft und angepasst wurde. So konnten konstruktive Lösungen frühzeitig optimiert werden. Die Zusammenarbeit mit Schindler als Liftbauer sicherte zusätzlich ab, dass alle Schnittstellen – von der Rohbauöffnung bis zum Türflügel – nahtlos ineinandergreifen.
«Über alle Eingänge hinweg entstand ein durchgängiges, präzises Erscheinungsbild, das trotz unterschiedlicher Geschosshöhen, Toleranzen und Beanspruchungen überzeugt. Die Kombination aus massgeschneiderten Profilen, flexibler Unterkonstruktion und hochwertigen Oberflächen zeigt, wie Metallbau die architektonische Gestaltung in Perfektion unterstützt – technisch anspruchsvoll und optisch aus einem Guss. Und am Ende bleibt festzuhalten: Es ist immer wieder eindrucksvoll, wenn die Ausführung nahezu deckungsgleich mit der ursprünglichen Visualisierung umgesetzt werden kann», sagt Erwin Barmet.
Fazit
Die Liftzargen an der Zollstrasse zeigen exemplarisch, wie technische Intelligenz, präzise Ausführung und gestalterisches Feingefühl ineinandergreifen können. Was bleibt, ist mehr als ein technisches Detail: Es ist eine durchgängige Gestaltungslinie, die sich in jedem Geschoss, an jeder Tür und in jeder Fügung wiederfindet – präzise, hochwertig, langlebig. ■
Bautafel
Objekt:
Geschäftshaus Zollstrasse 20/36, Zürich
Architekt:
Michael Meier Marius Hug Architekten AG, Zürich
Bauherr:
Hochbauamt Kanton Zürich, Zürich
Metallbauer:
Wyss Aluhit AG, Littau
Liftbauer:
Schindler Aufzüge AG, Ebikon
Weltpremiere in Mailand – Wyss Aluhit AG baut Messeturm für Schindler X8
Zur glanzvollen Enthüllung des neuen Schindler X8 auf der Milan Design Week 2025 trug die Wyss Aluhit AG einen entscheidenden Teil bei: Sie realisierte den spektakulären Messeturm, der den innovativen Aufzug perfekt in Szene setzte.
Das zweigeschossige Bauwerk mit Wendeltreppe ruhte auf einer freistehenden Stahlkonstruktion – eine anspruchsvolle Ingenieursleistung, denn der Turm musste die Kräfte des Aufzugs aufnehmen, ohne im Boden oder an der Decke verankert zu sein. Diese technische Herausforderung erforderte höchste Präzision in Planung und Ausführung.
Herzstück der Konstruktion waren die verglasten Liftschächte, gefertigt mit dem firmeneigenen Aluhit-System. Dieses bewährte System ermöglichte eine nahtlose Integration in den Stahlbau und erfüllte zugleich die architektonischen Anforderungen an Transparenz und Leichtigkeit.
Montiert wurde der Messeturm direkt vor Ort in Mailand – durch das erfahrene Team der Wyss Aluhit AG. Trotz der Komplexität verlief der Aufbau reibungslos und termingerecht.
Mit diesem Projekt demonstrierte das Unternehmen erneut seine umfassende Expertise im Metall- und Liftschachtbau. Der Schindler X8, der neue Massstäbe im Aufzugsbau setzt und auf eine herkömmliche Schachtkonstruktion verzichtet, fand im massgeschneiderten Messeturm der Wyss Aluhit AG die perfekte Bühne.
Der Beitrag zur Weltpremiere in Mailand ist für das Unternehmen ein Meilenstein – und Ausdruck des grossen Vertrauens, das Schindler in seine Partner setzt.