Dezember 2016
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Altes Handwerk mit Metall

BLECHTECHNIK

Seit 80 Jahren wird in der Werkstatt der Familie Buchert in Franken ein altes Spenglerhandwerk ausgeübt – Metallfiguren in luftiger Höhe werden noch von Hand gemacht.


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«Zur rechten Zeit Regen, zur rechten Zeit Wind, zur rechten Zeit Sonnenschein – was könnte besser sein?» So lautet ein alter Bauernspruch. Auch Figuren im Wind können vermeintlich Auskunft über das Wetter geben: die Wetterfahnen. Spenglermeister Wilhelm Buchert fertigt als einer der letzten Hersteller noch Wetterfahnen von Hand.
Wetterhähne sind am bekanntesten
Seit jeher beschäftigt es die Menschen, das Wetter einzufangen. Schon die alten Griechen setzten um 100 v. Chr. die Figur des Meeresgottes Triton auf den «Turm der Winde» in Athen – es ist die wohl älteste überlieferte Wetterfahne. Auch der Wetterhahn hat eine lange Geschichte, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. Bis etwa 1850 oblag das Handwerk den Schmieden, Schlossern. Spenglern und Vergoldern. Im 19. Jahrhundert erfolgte dann die industrielle Produktion für den Massenbedarf. 1854 bot die erste Firma in Amerika Wetterfahnen serienmässig an, in Deutschland begann die Produktion um das Jahr 1861.
Am bekanntesten sind die Wetterhähne. Sie sind zunächst vor allem auf Rathäusern, Kirchen, Burgen, Stadtmauern und Patrizierhäusern zu finden – nicht nur zur Wettervorhersage, sondern auch als Schmuckobjekte, Haus- und Standeszeichen. Und so mancher Hahn dreht sich heute noch auf den Kirchtürmen. So auch im fränkischen Rappershausen im Landkreis Rhön-Grabfeld nahe der Landesgrenze zu Thüringen. Seit 80 Jahren werden dort manuell auf der Werkbank Wetterfahnen aus Kupfer oder Edelstahl hergestellt und mit speziellen Befestigungselementen für das Dach versehen. Handgemachte Wetterfahnen gibt es dort in der Werkstatt für jedes Dach.
Vater als Lehrmeister
«Mir bereitet es viel Freude, wenn ich flaches Blech zu Figuren umfunktioniere», sagt Wilhelm Buchert. Der Rentner steht beinahe täglich in der Werkstatt und ist wohl der Letzte in Deutschland, der dieses seltene Handwerk noch beherrscht. Er hat diese Arbeit von seinem Vater Armin Buchert, der Spenglermeister war, übernommen. Sein Leben lang hatte dieser Wetterfahnen als Kunststücke angefertigt und die Arbeit in Thüringen erlernt.
Um die begehrten Wetteranzeiger professionell herzustellen, machte sich Armin Buchert 1933 mit einem eigenen Spenglereibetrieb selbständig. Unzählige Wetterfahnen wechselten im Lauf seines Arbeitslebens den Besitzer. Das alte Handwerk ist aber jetzt am Aussterben. Um die Tradition zu erhalten, übertrug Armin Buchert seine Handwerkskunst seinem Sohn Wilhelm.