September 2023
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Stahlharte Spezialisten

Werkzeug

Elektrowerkzeug: Ergonomie, Lebensdauer, Leistung und nicht zuletzt der Preis – bei der Auswahl des richtigen Werkzeugs spielen viele Faktoren eine Rolle. Eine Analyse mit Blick auf Maschinen zur Stahlbearbeitung.


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Kann mit Druck umgehen. Das Arbeiten im Überlastbereich wird mittels blinkender LEDs signalisiert. Das schützt die Maschine und führt zu weniger Ausfällen.
Kann mit Druck umgehen. Das Arbeiten im Überlastbereich wird mittels blinkender LEDs signalisiert. Das schützt die Maschine und führt zu weniger Ausfällen.

 

Werkzeug

Stahlharte Spezialisten

Elektrowerkzeug: Ergonomie, Lebensdauer, Leistung und nicht zuletzt der Preis – bei der Auswahl des richtigen Werkzeugs spielen viele Faktoren eine Rolle. Eine Analyse mit Blick auf Maschinen zur Stahlbearbeitung.

Text: Jan Birkenfeld 

Ohne gutes Werkzeug kein gutes Ergebnis: Diese Erfahrung ist schnell gemacht. Schwieriger ist die Frage zu beantworten, welches Werkzeug in welcher Qualität tatsächlich gebraucht wird. Das hängt vor allem von der Einsatzhäufigkeit ab. Fällt eine bestimmte Aufgabe nur selten an, spielt der Verschleiss eine geringere Rolle als bei Maschinen im Dauereinsatz. Dass der Preis eines Gerätes nicht der einzige Grund für oder gegen einen Kauf sein sollte, gilt darum selbst für selten genutzte Werkzeuge. «Wer billig kauft, kauft zweimal – das gilt generell, vom Handwerkzeug bis zum Bearbeitungszentrum», meint Sebastian Feiler, Fertigungsleiter der Schweisstechnik und der Instandhaltung bei Huhle Stahl- und Metallbau in Wiesbaden. Seine Erfahrung: Neben dem schnelleren Verschleiss verlängert sich bei schlechtem Werkzeug auch die Arbeitszeit für dieselbe Leistung – da machen sich höhere Anschaffungskosten schnell bezahlt.
«Bei E-Geräten mit leichtem Maschinenkörper könnte man glauben, dass diese handlicher und ermüdungsfreier zu bedienen sind. Tatsächlich übertragen sie Schwingungen und Kräfte intensiver auf das Bedienpersonal. So ist das Arbeiten mit den billigen Maschinen anstrengender», erklärt Feiler. Der vermeintliche Vorteil ist so eher ein Nachteil, auch weil dies zu Lasten der Langlebigkeit geht. Lager, Führungen etc. verschleissen schneller, der Aufwand für einen Arbeitsschritt steigt. «Hinzu kommt: Arbeiten mit schlechtem Werkzeug macht keinen Spass. Da geht die Motivation in den Keller.» Bei der Auswahl des richtigen (Elektro-)Werkzeugs achtet der Profi auch auf die Ergonomie, denn wenn das Arbeiten weniger ermüdet und die körperliche Belastung niedrig bleibt, läuft die Arbeit produktiver.

Arbeitssicherheit beachten

Zur Investitionsentscheidung gehören zudem die Services der Hersteller und vor allem die Möglichkeit, Geräte (lange) instandsetzen zu können und Verschleissteile zu bekommen. Bei rechnergestützten Maschinen gehören regelmässige Software-Updates dazu. Sebastian Feiler: «Wartung und langer Einsatz einer hochwertigen Maschine sind dann wirtschaftlicher und vor allem nachhaltiger.» Selbstverständlich sollten Maschinen und Werkzeuge den gängigen Normen und Richtlinien entsprechen. Dann ist auch die Einhaltung der Sicherheitsaspekte gewährleistet. Bei Huhle wird die Sicherheit nicht nur auf der Seite der Maschine gesehen, sondern vor allem beim Personal. Daher erhalten alle Mitarbeiter jährlich Weiterbildungen im Umgang mit den Maschinen – und diese werden dokumentiert.   

Ein Akku, zig Maschinen: Herstellerübergreifend haben sich zwei Systeme etabliert, das «cordless alliance system» (CAS), das auf Metabo-Technik basiert, und «AmpShare» (Foto) auf Basis von Bosch-Technik. Hier lassen sich die Akkus der jeweils angeschlossenen Hersteller hin- und herwechseln.
Ein Akku, zig Maschinen: Herstellerübergreifend haben sich zwei Systeme etabliert, das «cordless alliance system» (CAS), das auf Metabo-Technik basiert, und «AmpShare» (Foto) auf Basis von Bosch-Technik. Hier lassen sich die Akkus der jeweils angeschlossenen Hersteller hin- und herwechseln.

 

Bleiben Sie auf dem Stand der Technik

Selbst das langlebigste Werkzeug ist irgendwann einmal zu ersetzen, oder der Betrieb wächst und Neuanschaffungen sind aus Kapazitätsgründen notwendig. Bei Elektrowerkzeug ist dann eine erste Entscheidung zwischen kabelgebundenen Maschinen und Akku-Geräten zu treffen. Je flexibler der Einsatz der Maschine geplant ist, desto besser geeignet ist ein Akku-Gerät. Üblich für den Profi-Einsatz ist die 18-Volt-Klasse. Für den Einsatz auf der Baustelle sollten auch genügend geladene Wechselakkus dabei sein. Mit dem «cordless alliance system» gibt es dafür eine herstellerübergreifende Technologie für Akkupacks und Ladegeräte. Auf Basis der Metabo-Technik lassen sich diese Batterien auch in E-Werkzeugen weiterer führender Hersteller einsetzen. Analog funktioniert «AmpShare» als herstellerübergreifender Akku-Verbund. Dort die Bosch-Technik als Basis, die auch bei Geräten von Fein, Rothenberger und weiteren passen.
Einen wichtigen Faktor stellen die Verschleissteile dar. Trennen, schruppen, schleifen, entgraten, reinigen, entrosten: Selbst solch unterschiedliche Aufgaben benötigen nur wenige Maschinen, die dann mit den richtigen Schleifmitteln zu bestücken sind. Für ein optimales Resultat spielen auch die spezifischen Geräteeinstellungen eine Rolle. Wie schnell soll die Scheibe rotieren, mit welchem Druck ist die Schleifarbeit auszuführen? Suhner stellt dafür speziell ein Handbuch zur Verfügung (siehe suhner-abrasive.com ).
Technischen Fortschritt gibt es auch mit Blick auf die Sicherheit – bei der nie gespart werden sollte. Beispiel Winkelschleifer: Sie sind für rund ein Viertel der meldepflichtigen Unfälle in der Kategorie handgeführte Elektrowerkzeuge verantwortlich. Das neue Schleifersortiment von Fein (CG 15) hat darum neue Eigenschaften, die das Gefahrenpotenzial senken, indem es falsche Bedienung fast ausschliesst. Der Start ist nur noch möglich, wenn eine Hand am Griff, die andere am Zusatzgriff ist, und der Zusatzgriff ist zwar in sechs Positionen arretierbar, aber nicht abnehmbar. Einhandbedienung ist also nicht möglich. Ebenso ist die Schutzhaube fix, Schnellstoppfunktion (Totmannschalter), Rückschlagkontrolle etc.
  

 

«Je flexibler der Einsatz der Maschine geplant ist, desto besser geeignet ist ein Akku-Gerät.»  

 

Welche Maschine ist die richtige Wahl?

Ein gutes Beispiel, welchen Einfluss die Gerätewahl auf das Arbeitsergebnis hat, ist das Schleifen von Schweissnähten bei Edelstahlgeländern: Mit Winkelschleifern lassen sich saubere Nähte erzielen, mit einer Rohrbandschleifmaschine ist es möglich, die Naht so sauber zu polieren, dass der Übergang nicht mehr zu sehen ist. Schon deshalb ist also eine Spezialmaschine sinnvoll, da sie das optisch bessere Resultat erzielt. Sie sind als Vorsatz erhältlich (zum Beispiel bei Würth, Rohrbandschleifvorsatz RBS 650) und erweitern das Einsatzspektrum für das Bearbeiten von Rundstäben, Geländern, Handläufen, Rohrbögen und Rohren, zum Schleifen selbst. Für das Satinieren, Mattieren, Putzen und Polieren, Anschleifen, Entrosten und Entlacken sind die speziell für Rohre konzipierten Geräte ideal.
Wenn im Betrieb ein breites Einsatzspektrum für die Maschine gefragt ist, schlägt die Stunde der Generalisten. Viele E-Sägen sind beispielsweise nahezu universell einsetzbar, wie die neue Akku-Einhand-Säbelsäge RS 25 18.0-EC (Flex). Sie schneidet Stahl und Aluminium, aber auch Holz. Bei dem neuen Modell, zur Fachmesse BAU vorgestellt, sorgt ein Ausgleichsgewicht im Werkzeugsockel für verminderte Vibrationen. Integrierte LEDs beleuchten das Arbeitsfeld, der bürstenlose Motor entwickelt Kraft und verlängert die Akkulaufzeit. Bequem: der einfache Blattwechsel. Das Sägeblatt lässt sich auch um 180 Grad gedreht einsetzen, das ermöglicht Schnitte von unten nach oben.

Langlebigkeit, Verschleiss und die Arbeitsqualität sind die Hauptkriterien bei der Wahl eines Werkzeugs, sagt Sebastian Feiler, Fertigungsleiter Schweisstechnik und Instandhaltung bei Huhle Stahl- und Metallbau in Wiesbaden.
Langlebigkeit, Verschleiss und die Arbeitsqualität sind die Hauptkriterien bei der Wahl eines Werkzeugs, sagt Sebastian Feiler, Fertigungsleiter Schweisstechnik und Instandhaltung bei Huhle Stahl- und Metallbau in Wiesbaden.

 

Fazit: Nicht nur auf den Preis achten

Bei der Wahl eines Elektrowerkzeugs spielt der Kaufpreis eine untergeordnete Rolle. Leistung, Sicherheit, Betriebskosten und sogar der Spass an der Arbeit sind weitere Faktoren, die die Entscheidung beeinflussen. Der Markt bietet genügend Auswahl.   ■