April 2024
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04.01.2021

Suva

Über 3500 Schwerverunfallte erfolgreich wiedereingegliedert

2019 schafften über 3500 Schwerverunfallte mit Hilfe der Suva den Weg zurück in den Arbeitsprozess. Für eine erfolgreiche Heilung braucht es aber nicht nur das Engagement der Suva, sondern auch die moralische Unterstützung des Umfelds.

Das Leben ist schön, solange nichts passiert! Manchmal sind es nur wenige Sekunden, die ein Leben komplett verändern – ein kurzer Moment der Ablenkung, und schon ist ein Unfall passiert. Danach kann es Monate oder Jahre dauern, bis Menschen in den Alltag und ins Arbeitsleben zurückfinden.

2019 konnte die Suva von insgesamt 3940 Schwerverunfallten 3519 Personen (89 Prozent) erfolgreich wiedereingliedern. Die am meisten betroffene Branche ist das Bauhaupt- und Baunebengewerbe mit 1172 verunfallten Personen. Die Betroffenen hatten sich vorwiegend an den Knien, den Schultern oder an den Händen verletzt. Als erfolgreich wiedereingegliedert gelten Personen, die nach einem Unfall entweder beim ursprünglichen oder bei einem neuen Arbeitgeber weiterarbeiten können und keine oder nur eine kleine Invalidenrente unter 20 Prozent benötigen. Der Eingliederungserfolg der Suva bewegt sich dabei auf konstant hohem Niveau: Im Durchschnitt arbeiten über 80 Prozent der Schwerverunfallten nach ihrem Unfall wieder.

Eine möglichst baldige Rückkehr an den Arbeitsplatz zahlt sich auch finanziell aus. Dank der Wiedereingliederung spart die Suva langfristig Kosten in Form von lebenslangen Renten. Für jede gesprochene lebenslange Rente müssen durchschnittlich rund 380 000 Franken Kapital zurückgelegt werden. Diese Einsparung kommt den Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute.

Das persönliche Umfeld fördert den Heilungsprozess

Für eine erfolgreiche Heilung und Wiedereingliederung ist neben einer frühzeitigen und kompetenten Betreuung auch die moralische Unterstützung des Umfelds wichtig. Familie und Freunde sowie Arbeitgeber und Arbeitskollegen können viel zum Genesungsprozess beitragen. Kleine Aufmerksamkeiten und positive Gespräche geben dem Patienten Kraft und neue Hoffnung und unterstützen damit eine erfolgreiche Heilung. «Es ist wichtig, dass Verunfallte ihr soziales Umfeld nicht verlieren, das Gefühl haben, gebraucht zu werden, und eine Struktur haben», erklärt Jonas Meier, Leiter Kompetenzzentrum für berufliche Eingliederung der Rehaklinik Bellikon der Suva, die auf Rehabilitation von Unfallpatienten und berufliche Wiedereingliederung spezialisiert ist. «Unsere Erfahrung zeigt auch, dass Menschen nach einem Unfall wieder arbeiten wollen. Denn Arbeit vermittelt nicht nur äussere Werte wie Einkommen oder Prestige, sondern bringt Menschen zusammen und gibt ihnen einen Sinn.»

Im Durchschnitt arbeiten über 80 Prozent der Schwerverunfallten nach ihrem Unfall wieder.
Im Durchschnitt arbeiten über 80 Prozent der Schwerverunfallten nach ihrem Unfall wieder.

Neue Suva-Kampagne «Rückkehr an den Arbeitsplatz»

Den Aspekt, bei der Arbeit gebraucht und vermisst zu werden, thematisiert die Suva auch in ihrer derzeit laufenden Kampagne «Rückkehr an den Arbeitsplatz»:
In Partnerschaft mit Radio Energy lanciert die Suva bis am 13. Dezember 2020 einen eigenen digitalen Radio-Channel. Während der kommenden Wochen können Arbeitskolleginnen und -kollegen, Vorgesetzte, Angehörige, Familie und Freunde verunfallten Personen Songs und persönliche Grussbotschaften zukommen lassen und ihnen so zeigen, dass sie ihnen fehlen. Die Wünsche und die Songs der Teilnehmenden werden täglich zwischen 9 und 21 Uhr auf dem Suva-Channel ausgestrahlt. Der Verunfallte erhält eine Nachricht, wann die Grussbotschaft und der Song für ihn gespielt werden.

www.suva.ch    ■